Bild nicht mehr verfügbar.

Facebook appeliert an eigene Nutzer

Foto: Reuters/Ruvic

Das Online-Netzwerk Facebook reagiert verhalten auf die Forderung nach unverzüglicher Löschung ausländerfeindlicher Hass-Parolen. "Wir verstehen, dass wir als Facebook eine besondere Verantwortung tragen und arbeiten jeden Tag sehr hart daran, die Menschen auf Facebook vor Missbrauch, Hassrede und Mobbing zu schützen", erklärte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag laut Reuters.

Facebook halte mithilfe vieler Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen dagegen. "Wir appellieren an die Menschen, unsere Plattform nicht für die Verbreitung von Hassrede zu benutzen", teilte die Sprecherin weiter mit.

Anstieg in Zahlen nicht belegbar

In Österreich scheint die Zahl der Hasspostings auf Facebook zu steigen. In nackten Zahlen ist das allerdings schwer zu belegen, zumindest, wenn man strafrechtlich Relevantes betrachtet. Laut Angaben aus dem Justizministerium vom Juni gab es heuer bisher 179 Anzeigen wegen Verhetzung. Im Gesamtjahr 2014 waren es 339 gewesen.

Auch in Deutschland veröffentlichten Rechtsradikale in den vergangen Tagen teils menschenverachtende Parolen gegen Flüchtlinge auf Facebook. Der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel hat nach einem Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau zahlreiche rassistische Hass-Mails bekommen. Am Rande des Besuchs meinte Gabriel: "Niemand kann ein Interesse daran haben als ein Medium zu gelten, das in außerordentlicher Weise von Rechtsextremisten genutzt wird, um die Welt mit ideologischem Müll zu überhäufen."

Deutscher Justizminister: "Facebook muss löschen"

"Wenn Facebook sagt, natürlich wollen sie keine volksverhetzenden Posts auf Facebook vertreiben, dann müssen sie sie auch löschen", sagte der Minister weiter. Er lud deswegen die Facebook-Verantwortlichen für den 14. September zu einem Gespräch in seinem Ministerium ein. Die Facebook-Sprecherin erklärte, man sei sehr an einem "Austausch" mit dem Minister interessiert. (APA, 27.8.2015)