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Erste Sammelklagen werden nach dem Hackerangriff auf "Ashley Madison" vorbereitet.

Foto: REUTERS/Chris Wattie

Auf das Seitensprung-Portal "Ashley Madison" rollt nach dem Hackerangriff mit Veröffentlichung der Daten von Millionen Nutzern eine Klagewelle zu. Nach zwei Anwaltskanzleien am Sitz des Unternehmens in Kanada zogen auch Nutzer aus den USA unter anderem in Texas und Kalifornien vor Gericht. Sie werfen der Betreiberfirma Avid Life Media vor, nicht genug für die Sicherheit getan zu haben.

Nicht alle Daten gelöscht

"Ashley Madison" wird gezielt als Flirt-Portal für Seitensprünge beworben worden, Gründer und Chef Noel Biderman lockt in Interviews mit dem Versprechen absoluter Diskretion. Das Unternehmen bot die Option an, um 19 Dollar (16,51 Euro) alle Daten löschen zu lassen. Die von Hackern vergangene Woche veröffentlichten Profile zeigten jedoch laut Medienberichten, dass auch danach noch Informationen auf den Servern blieben.

Insgesamt waren Angaben zu rund 36 Millionen Profilen veröffentlicht worden. Auch bis zu 80.000 Österreicher sollen betroffen sein. Avid Life Media bestätigte bisher nicht die Echtheit dieser Daten. IT-Sicherheitsexperten gehen jedoch davon aus, dass sie authentisch sind – und die Klagen sind ein weiterer Beleg dafür. Die kanadische Polizei geht dem Verdacht nach, dass zwei Selbstmorde mit der Veröffentlichung der Daten in Verbindung stehen könnten.

Sammelklage mit halber Milliarde Dollar

Der Hacker-Angriff könnte teuer für die "Ashley-Madison"-Betreiber werden. Allein in Kanada soll die Sammelklage mehr als eine halbe Milliarde Dollar (434,56 Mio. Euro) schwer werden. Allerdings gehen die Nutzer – wie bei der Klage in Texas – zum Teil nur anonym gegen das Portal vor. Anwaltsfirmen schätzen, dass es in die Milliardenhöhe gehen könnte. (APA, 26.8.2015)