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Einsatzkräfte bei den Bergungsarbeiten.

Foto: REUTERS/Luke MacGregor

Shoreham-by-Sea – Beim Absturz eines historischen Militärjets während einer Flugshow sind am Samstag in Südengland mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei befürchtet inzwischen, dass mehr als elf Menschen getötet wurden – es könnte bis zu 20 Tote geben, sagte Steve Barry von der Polizei Sussex am Montag, bevor das ausgebrannte Wrack angehoben werden sollte. Die Polizei hatte zunächst sieben Tote bestätigt und ging dann am Sonntag von elf Menschen aus, die "sehr wahrscheinlich" ums Leben gekommen seien.

Der Hawker Hunter stürzte am Samstag nach einem missglückten Looping-Manöver auf eine vielbefahrene Straße in der Nähe von Brighton. Die britische Polizei hielt es für möglich, dass zwischen Flugzeug- und Autotrümmern noch mehr Opfer liegen könnten. Konkrete Berichte über Vermisste gab es jedoch nicht.

Tausende hatten das Schaufliegen im Rahmen der Shoreham Airshow sehen wollen, schockierte Augenzeugen beschrieben einen gewaltigen Feuerball und herumfliegende Trümmer. Mindestens 15 Menschen wurden verletzt, darunter der Pilot. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus in Brighton gebracht.

Airshow abgebrochen

Warum der Pilot es bei dem Looping nicht schaffte, die Maschine hochzuziehen, ist unklar. Berichten zufolge ist er ein erfahrener ehemaliger Flieger der britischen Luftwaffe. Experten für zivile Flugzeugunglücke suchen bereits seit Samstag in den Trümmern nach Hinweisen auf die Unfallursache. Die Straße A27 sollte deshalb noch bis mindestens Montagfrüh gesperrt bleiben.

Premierminister David Cameron sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Aus Respekt wurde die Shoreham Airshow am Sonntag nicht fortgesetzt, wie der Veranstalter, die Royal Air Forces Association, mitteilte. Es sei aber noch zu früh, um über die Zukunft der Airshow zu spekulieren, sagte der Generalsekretär der Organisation, die unter anderem Familien von Luftwaffenangehörigen unterstützt.

Im Herbst 2007 war bei der Show in Shoreham ein Stuntman gestorben, der mit einem Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg abgestürzt war. Erst Anfang des Monats war ein ehemaliger Pilot der Luftwaffe bei einer anderen Airshow in England abgestürzt und ums Leben gekommen.

Auf Youtube erschien dieses Video des Flugzeugabsturzes.
Dan Tube

Am Sonntag kollidierten bei einer Flugshow in der Schweiz im Gebiet Basel zwei Maschinen der deutschen Formation Grasshoppers in der Luft. Ein Pilot kam ums Leben. (APA, dpa, red, 24.8.2015)