Washington – Nach wochenlangem Streit haben sich die Regierung in Kiew und ihre internationalen privaten Gläubiger auf Verhandlungen über eine Restrukturierung der ukrainischen Schulden verständigt.

Beide Seiten hätten vertrauliche Vereinbarungen getroffen, die es ermöglichten, ab kommender Woche Verhandlungen "ohne Vorbedingungen" zu führen, teilten sie nach einem Treffen am Sitz des Internationalen Währungsfonds (IWF) am Mittwoch in Washington mit. Dabei solle "so bald wie möglich" eine Einigung erzielt werden.

Fristverlängerung ausreichend

Ukraines private Gläubiger, insbesondere vier US-Investment- und Hedgefonds, sehen sich unter Druck, einen Teil ihrer Forderungen abzuschreiben, um eine Stabilisierung der Ukraine zu ermöglichen. Sie argumentieren aber, eine Verlängerung der Rückzahlungsfrist sei ausreichend.

Die ukrainische Wirtschaft leidet unter dem Konflikt mit prorussischen Separatisten im Osten des Landes. Der IWF räumte dem Land Hilfskredite in Höhe von 17,5 Milliarden Dollar (15,6 Milliarden Euro) ein, forderte im Gegenzug aber ein akzeptables Maß seiner Verschuldung.

Am Mittwoch stellte Russland seine Gaslieferungen an die Ukraine ein. Beide Seiten hatten sich nicht auf den Preis der künftigen Lieferungen einigen können. (APA/AFP, 2.7.2015)