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Der Alpenverein steht hinter den Mountainbikern.

Foto: APA/DPA/TOBIAS HASE

Innsbruck – Der österreichische Alpenverein (ÖAV) hat die Öffnung von Forststraßen für Mountainbiker gefordert. "Es ist höchste Zeit, das Radfahren als Spielform des Bergsports anzuerkennen", meinte Andreas Ermacora, Präsident des ÖAV, am Freitag in einer Aussendung. Querfeldeinfahrten im Wald und eine generelle Fahrerlaubnis auf Wegen und Steigen lehne der ÖAV jedoch ab, hieß es.

In vielen Bundesländern herrsche seit Jahren Stillstand, obwohl es gute Beispiele wie das Tiroler "Mountainbikemodell 2.0" gebe. Die alpinen Vereine würden sich schon lange um eine ähnliche Regelung in den anderen Bundesländern bemühen, sie seien damit aber bisher auf taube Ohren gestoßen. "Deshalb sieht sich der Alpenverein gezwungen, die generelle Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker zu fordern und eine Regelung, allenfalls auch über eine diesbezügliche Änderung des Forstgesetzes 1975, anzustreben", meinte Ermacora.

Das Befahren von Wegen und Steigen würde jedoch immer eine Bewertung im Einzelfall erfordern, eine generelle Lösung wäre daher kontraproduktiv. "Die Befahrung ausgewählter Wege und Steige kann nur über privatrechtliche Vereinbarungen mit Grundstücksbesitzern und Wegehaltern ermöglicht werden", erklärte der ÖAV-Präsident.

Widerstand der Forstbetreiber

Widerstand regte sich aus den Reihen der "Land & Forst Betriebe Österreich" und dem österreichischen Forstverein. Die heimischen Waldbesitzer seien über die überraschende Forderung des Alpenvereins entsetzt, hieß es in einer Aussendung der Land & Forst Betriebe. Eine Vervielfachung von Konfliktsituationen und Unfällen sei dadurch zu befürchten. "Eine erweiterte Öffnung von Forststraßen muss im Sinne der Gesellschafter, der Waldeigentümer und der Verantwortung für den Wald abgelehnt werden", äußerte sich der Präsident der Land & Forst Betriebe, Felix Montecuccoli.

Der Österreichische Forstverein machte mit der Unterschriftenaktion "Sicherheit im Wald – für Alle" gegen die Öffnung der Forststraßen mobil. "Der Forstverein tritt vielmehr für eine kontrollierte Ausweitung der Mountainbikestrecken ein, die die Bedürfnisse aller Waldnutzer, der Wildtiere, des Naturschutzes, der Waldbesitzer und Waldarbeiter, regionale Unterschiede und spezifische Rahmenbedingungen in Österreich berücksichtigt", teilte Martin Höbarth, Geschäftsführer des österreichischen Forstvereins, in einer Aussendung mit. Neben dem Alpenverein hatten schon zuvor die Naturfreunde, die steirischen Grünen und die private Initiative "Upmove" die Öffnung von Forststraßen gefordert. (APA, 19.6.2015)