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Lettland und Frankreich matchten sich auf für das zuschauende Österreich denkbar ungünstigste Weise.

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Bittere Momente für Österreichs Team und Coach Ratushny. Vor Turnierbeginn von vielen schon abgeschrieben, zeigte es sehenswertes Eishockey – Pech und zu wenige erzielte Treffer verhinderten verdienten Lohn.

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Prag – Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft muss absteigen. Die ÖEHV-Auswahl hat bei der WM in Prag vergeblich auf den passenden Ausgang der Partie Frankreich – Lettland gehofft. Im direkten Duell der Konkurrenten im Abstiegskampf siegten die Franzosen am Dienstag 3:2 nach Penaltyschießen – es war exakt jener Ausgang, der diesen beiden Teams die Rettung brachte und gleichzeitig Österreich in den Keller beförderte.

Lettland war in dem leidenschaftlich geführten Match in Prag nach zwei Powerplay-Toren von Kapitän Kaspars Daugavins (12.) und Guntis Galvins (23.) bereits mit 2:0 in Führung gelegen, doch aufopferungsvoll kämpfende Franzosen schafften kurz vor Schluss durch Stephane da Costa (49.) und Sacha Treille (56.) den verdienten Ausgleich. Zehn Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit vergab Desrosiers im Konter eine Riesenchance zum Sieg in der regulären Spielzeit. Da die Verlängerung torlos blieb, musste das Penaltyschießen über den Ausgang entscheiden – dort setzten sich die Blauen durch.

Die Equipe von Teamchef Daniel Ratushny hatte Dienstagmittag gegen Kanada ihren letzten Auftritt gehabt, war dort aber wie befürchtet chancenlos gewesen und mit 1:10 untergegangen.

Frankreich, Lettland und Österreich weisen damit zum Abschluss der Vorrunde in der Gruppe A allesamt fünf Punkte auf, da die ÖEHV-Auswahl die direkten Begegnungen aber verloren hat, rutscht sie ans Tabellenende durch.

Wie bei der Heim-WM 2005 (Wien und Innsbruck), 2007 in Russland (Moskau und Mytischi), 2009 in der Schweiz (Zürich und Bern), 2011 in der Slowakei (Bratislava und Kosice) und auch 2013 in Helsinki steht am Ende erneut der Gang in die zweitklassige Division 1. Dort werden im nächsten Jahr Mitabsteiger Slowenien, Italien, Polen, Japan und Südkorea die Gegner sein.

"Dass wir eine Aufzugsmannschaft sind, kann in der Kabine keiner mehr hören", hatte Kapitän Thomas Raffl vor Turnierbeginn gesagt. Trotz erfrischender Auftritte bleibt dies aber das Schicksal der österreichischen Eisarbeiter. Ratushny machte viel aus einem unerfahrenen Kader, in dem gleich 14 Debütanten auf dem höchsten Level vertreten waren. Auf die Nominierung der NHL-Größen Michael Grabner und Thomas Vanek hatte der neue Teamchef frühzeitig verzichtet.

"Ich sehe auf jeden Fall eine Steigerung. Ich sehe eine Mannschaft, die gut gemeinsam spielt und zu einer soliden Defensive auch Offensive hinzugefügt hat", sagte Ratushny. Ob der 44-jährige Kanadier im Amt bleibt, ist offen. Sein Einjahresvertrag beinhaltet zwar eine Option, doch die wäre nur bei einem Klassenerhalt schlagend geworden. (red, 12.5.2015)

Eishockey-WM, 12. Spieltag, Dienstag

Gruppe A:

Kanada – Österreich 10:1 (4:0, 2:0, 4:1)
Tore: Barrie (7.), Duchene (10., 55.), Hall (12.), Ekblad (15.), Spezza (22., 44.), Eberle (36.), MacKinnon (43.), Schenn (47.) bzw. Heinrich (43.)

Lettland – Frankreich 2:3 n. P. (1:0, 1:0, 0:2; 0:0, 0:1)
Tore: Daugavins (12./PP), Galvins(23./PP) bzw. S. da Costa (49.), S. Treille (56.), Desrosiers (entscheidender Penalty)

Tschechien – Schweiz 2:1 n. P. (0:1, 0:0, 1:0; 0:0, 1:0)
Tore: Zatovic (51.), Vondrka (entscheidender Penalty) bzw. Fiala (17./PP2)

Gruppe B:

Norwegen – Weißrussland 2:3 (0:1, 1:2, 1:0)
Tore: Thoresen (33.), Nörstebö (46.) bzw. Kaljuschnij (8./PP), Korobow (30./PP), Kostizyn (33./PP)

USA – Slowakei 5:4 n.V. (2:0, 2:4, 0:0, 1:0)
Tore: Smith (3.), Jones (5./PP), Lee (21.), Coyle (40.), Eichel (65.) bzw. Gaborik (27./PP), Janosik (31.), Dravecky (37.), Bartovic (39.)

Finnland – Russland 3:2 n.P. (0:1, 1:0, 1:1; 0:0, 1:0)
Tore: Barkov (25./PP), Donskoi (58. und entscheidender Penalty) bzw. Mosjakin (19.), Panarin (55.)