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Apple will ins Luxussegment vordringen

Foto: Apple/Emberley

Bei der Markteinführung seiner Apple Watch ändert der IT-Konzern seine Strategie: Erstmals imitiert Apple das Verhalten klassischer Luxusmarken wie Burberry und Hermes, setzt etwa auf persönliche Beratung, Exklusivität und künstliche Verknappung. Illustriert wird das vor allem im Vergleich zur Markteinführung des iPhone 6: Damals startete Apples Smartphone gleichzeitig in 30 Ländern und wurde auch im regulären Einzelhandel, also etwa Elektronikmärkten, vertrieben. Demgegenüber steht die Apple Watch: Sie startet nächsten Freitag in gerade einmal neun Ländern, das Produkt kann nur bei Apple selbst erworben werden.

Lange Wartezeit, keine Warteschlangen

Die Wartezeit für neue Modelle soll mittlerweile schon Juli oder August betragen. Gleichzeitig scheut sich Apple nicht, das Produkt in allen Details seiner Kundschaft zu präsentieren: Interessierte erhalten persönliche Termine in Apple Stores, wo sie die Watch hautnah betrachten können. Apple-Mitarbeiter sollen ausführlich auf die Fragen und Wünsche der Kundschaft eingehen. Endlosen Warteschlangen soll im Gegenzug der Garaus gemacht werden. Auch das erinnert an Luxusmarken. Kein Wunder: Apples neue Vertriebschefin Angela Ahrendts war zuvor bei Burberry tätig und erlebt mit der Apple Watch ihre erste große Produkteinführung.

Häme und Amüsement

Insgesamt wird Apples neue Haltung aber nicht nur positiv aufgenommen. Viele Kunden stören sich daran, so lange auf die Watch warten zu müssen. Laut New York Times lösen die Angebote, sich doch 15 Minuten bei der Watch beraten zu lassen – aber nur mit persönlichem Termin – durchaus auch Amüsement bei manchen Besuchern von Apple Stores aus. Ob sich Apples Schwenk auszahlt, wird sich zeigen: Angeblich soll Apple im zweiten Halbjahr 2015 "nur" 7,5 Millionen Watches verkaufen – im Vergleich zu den iPhones eine geringe Summe. Allerdings haben Analysten bereits berechnet, dass die Watches sogar noch profitabler als Apples Smartphones sein sollen. (fsc, 20.4.2015)