Wien - ORF-Manager, Landesdirektoren, Chefredakteure tagen noch bis morgen in großer Runde, wie der öffentlich-rechtliche Sender doch noch Frühstücksfernsehen stemmen könnte. Donnerstag könnte in der Sitzung der ORF-Direktoren eine definitive Entscheidung fallen - ob und wie die Morgenshow am Nationalfeiertag startet.

Das Konzept von Salzburgs Landesdirektor Roland Brunhofer, mit einem Studio im Truck täglich eine andere Gemeinde in Österreich anzusteuern und womöglich mitzahlen zu lassen (der Beitragsteil scheint inzwischen ad acta gelegt), könnte aus dem Morgen in den späten Nachmittag oder Vorabend wandern.

Der Truck im Regionalfernsehen

Damit näherte sich das Konzept des Truck-Fernsehens noch ein Stück mehr einer zentralen Idee von Puls TV aus dem Jahr 2002. Damals bewarben sich Gewista, Russmedia und eine bayerische Radiogruppe um die erstmals ausgeschriebene Wiener Regionalfrequenz mit einem Studiotruck, der täglich von einem anderen Ort berichten sollte - etwa dem Donauinselfest oder aus Einkaufszentren (die möglichst mitzahlen sollten). Nun hat auch Puls den Studio-Truck nicht erfunden - eine originelle Parallele privaten und öffentlich-rechtlichen Regionalfernsehens ist er jedenfalls.

Hier der damalige STANDARD-Bericht mit der Fotomontage (und Erkenntnissen) aus der Bewerbung von Puls:

Foto: Faksimile DER STANDARD

Und was sagt der Chef des überregionalen Puls-Nachfolgers Puls 4, Markus Breitenecker zu dem ORF-Projekt, das immerhin dem gemeinsamen Frühstücksfernsehen der ProSiebenSat.1Puls4-Sender in Österreich Konkurrenz machte? Breitenecker gibt sich auf STANDARD-Anfrage sportlich: "Wir begrüßen jede Initiative, mit einer TV-Frühschiene noch mehr Leute vom Ö3-Wecker ins Fernsehen zu holen." Eigenwerbung vergisst Breitenecker nicht: "Café Puls als Marktführer wird davon weiter profitieren." (red, derStandard.at, 7.4.2015)