Brüssel - Bei einer hochrangigen Ebola-Konferenz in Brüssel wird darüber diskutiert, wie die Epidemie wirkungsvoll bekämpft werden kann. Zudem sollen mögliche Hilfen für die am meisten betroffenen afrikanischen Länder Sierra Leone, Guinea und Libera zum Wiederaufbau der Infrastruktur angedacht werden. Die Konferenz ist keine Geberkonferenz, neue Finanzhilfen sollen erst im April bei einer Konferenz der Weltbank locker gemacht werden.

Die Zahl der Neuinfektionen sei zuletzt auf etwa 30 pro Woche deutlich zurückgegangen. Im Vergleich dazu waren es auf dem Höhepunkt der Epidemie rund 300 Fälle wöchentlich, sagt ein EU-Experte. Ziel der internationalen Konferenz sei es nunmehr, dass das Virus wieder in den Tier-Bereich zurückgedrängt werde und sich nicht mehr unter Menschen verbreite.

Probleme im Gesundheitswesen

Ein weiteres Problem sei der Übergang zu einer normalen Entwicklung für die drei am meisten betroffenen Staaten, heißt es in EU-Kommissionskreisen. Diese hätten zwölf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung eingebüßt. Die Hälfte des Gesundheitssektors sei zusammengebrochen oder von der Seuche beschlagnahmt, was zur Vernachlässigung anderer Krankheiten geführt habe. Außerdem seien in diesen afrikanischen Staaten hohe Steuerausfälle durch die Epidemie zu verzeichnen.

Laut EU-Experten hätten sich die Flughafen-Kontrollen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Seuche als wirksam erwiesen und müssten fortgesetzt werden, bis Ebola gänzlich verschwinde. Nach Angaben der EU-Kommission haben sich bisher 22.900 Menschen mit dem Ebola-Virus infiziert, mehr als 9.200 seien daran gestorben.

Insgesamt seien 4,9 Milliarden Euro zum Kampf gegen die Epidemie mobilisiert worden, davon geschätzte 2,4 Milliarden Euro auch schon ausbezahlt. Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben zur Bekämpfung von Ebola bisher 1,2 Milliarden Euro beigetragen.

Die Konferenz steht unter Schirmherrschaft der UNO. Die EU ist bei der Konferenz durch ihren Ebola-Koordinator Christos Stylianides sowie durch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und die Kommissare Vytenis Andriukaitis und Neven Mimica vertreten. (APA/red, derStandard.at, 3.3.2015)