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Am 26. Februar entscheidet die US-Behörde FCC über neue Regularien zum Thema Netzneutralität. Nach einigem politischen Hin und Her will die FCC das Netz zu einem "Versorgungswerkzeug" erklären. Die Ungleichbehandlung von webbasierten Diensten durch die Provider soll laut dem Vorsitzenden Tom Wheeler unterbunden werden.

Ein Plan, der bei Verfechtern der Netzneutralität auf grundsätzlich positive Resonanz gestoßen ist, auch weil die Vorzeichen ursprünglich schlecht waren. Wheeler selbst war vor seiner Ernennung zum FCC-Chef als führender Lobbyist für die Telekom-Branche tätig.

Cuban gegen "Dämonisierung"

Milliardär und Investor Marc Cuban ist das Vorhaben allerdings ein Dorn im Auge. Er sieht die Verpflichtende Gleichbehandlung von Diensten als "Dämonisierung großer Konzerne" und warnt vor Überregulierung. Es gäbezudem keine Beweise dafür, dass US-Internetanbieter bisher je Drosselungen durchgeführt hätten, zitiert ihn Gamespot.

Netflix vs. Verizon

Im Bezug auf Streaming-Anbieter gibt es jedoch sehr wohl eine Vorgeschichte. So stand etwa Verizon unter dem Verdacht, Netflix künstlich ausgebremst zu haben, um zusätzliche Zahlungen herauszuschlagen. Während der Anbieter dies stets bestritten hatte, legten von verschiedenen Seiten erhobene Daten nahe, dass es sehr wohl Eingriffe gegeben haben könnte.

Netflix gab schließlich nach, beide Firmen einigten sich auf Zahlungen unbekannter Höhe, was auch zu einem plötzlichen Abfall bei Beschwerden über Verbindungsprobleme bei Netflix führte. In Österreich hatte A1-Chef Hannes Ametsreiter im Oktober 2014 angeregt, dass Netflix und Co. für bessere Leitungen zahlen könnten.

"Wird alles kaputt machen"

Cuban, der unter anderem das NBA-Team Dallas Mavericks besitzt, nahm sich in der ABC-Show "Shark Tank" ob seiner Einstellung kein Blatt vor den Mund. "Netzneutralität wird alles kaputt machen", erklärte er und fügte hinzu, dass ihm bei dem Gedanken daran, dass die FCC Aufsicht über das Internet führe, Angst und Bange werde. Auch von den Providern selbst kommt Kritik am Regulierungsentwurf.

Auf der Verfechterseite für strenge Auflagen zur Sicherung der Netzneutralität stehen namhafte IT-Unternehmen sowie auch Initiativen und NGOs Foundation. Neben Streaming-Anbietern wie Netflix sind das etwa Google, Facebook und die Electronic Frontier Foundation. (gpi, derStandard.at, 22.02.2015)