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Ende des Jahres hielt der CCC seinen jährlichen

Chaos Communication Congress in Hamburg ab.

Foto: AP

Der Chaos Computer Club (CCC) hat sich mit einer Stellungnahme in die aktuelle Diskussion rund um staatliche Hintertüren in Verschlüsselungssysteme zu Wort gemeldet. Man fordert den Ausstieg aus unverschlüsselter Kommunikation. "Jedes Bit und jedes Byte, das von Providern transportiert und von Banken oder dem Finanzamt verarbeitet wird, soll verschlüsselt sein. Wer Daten seiner Kunden unverschlüsselt überträgt, archiviert und damit deren Sicherheit gefährdet, muss mit empfindlichen Strafen belegt werden", so der CCC.

Technisch mehr oder weniger versierte Menschen

Seit den Terroranschlägen in Paris wollen Politiker neben der Vorratsdatenspeicherung auch effektiver Kryptographie verbieten. Auch in Österreich mehren sich derartige Stimmen - der WebStandard berichtet. Man hofft so Kommunikation besser überwachen zu können.

Dies hält der CCC für den falschen Weg, da "technisch mehr oder weniger versierte Menschen" jederzeit in der Lage sind , Maßnahmen zu treffen, die eine verschlüsselte Kommunikation verheimlichen. Daher wird eine Regulierung der Verschlüsselung nicht nur ins Leere laufen, sie ist auch schädlich und praktisch nicht durchführbar.

Militarisierung der Netze

Ergänzend wird gefordert, dass "die Millionen, die in die Militarisierung der Netze gesteckt werden, stattdessen in den Bau offener, sicherer Systeme zu investieren sind. Statt weitere Millionen in die digitale Aufrüstung gegen die eigene Bevölkerung zu investieren, sollen diese Gelder in bessere technische Ausbildung fließen zu lassen". Auch sollen "sämtliche Pläne zur Totalüberwachung des Internets über Bord geworfen werden und sich den eigentlichen Problemen dieser Thematik widmen: der Ahnungslosigkeit in den eigenen Reihen." (red, 22.1. 2015)