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Telefonieren wurde zwischen September 2013 und Dezember 2014 empfindlich teurer.

Foto: REUTERS/Zoran Milich

Die Preiserhöhung auf dem Mobilfunkmarkt ist auch 2014 weitergegangen. Das bestätigt nun erneut die Arbeiterkammer (AK) Wien. Zwischen September 2013 und Dezember 2014 wurden Telefonieren und Surfen demnach um bis zu 78 Prozent teurer.

Günstige Tarife stiegen am stärksten

Den stärksten Preisanstieg ortet die Arbeiterkammer in ihrer Untersuchung bei den günstigsten Tarifen. Demnach wurden im genannten Zeitraum die Angebote bei Wertkarten ohne Datennutzung um 29 Prozent teurer. Bei Vertragskunden mit durchschnittlicher Nutzung stiegen die Tarife um 56 Prozent. Wer mit Vertrag viel telefoniert und SMS schreibt, aber nicht im Internet surft musste 2014 bis zu 78 Prozent mehr zahlen. "In Einzelfällen stiegen die Preise sogar um 100 Prozent", so die Arbeiterkammer in einer Aussendung.

Neue Anbieter

Die zwei jüngsten Marktteilnehmer - UPC und Hofers Hot - seien im Vergleich zu den etablierten Anbietern laut AK teilweise sehr günstig. Unter den neuen Angeboten falle vor allem ein Tarif für durchschnittliche Datennutzer auf. "3.000 MB Datenvolumen plus kombinierte 1.000 Minuten und SMS Freieinheiten bei 9,90 Euro Grundentgelten (Hot fix) stellt ein vergleichsweise günstiges Angebot dar (bei Angeboten mit ähnlich niedrigen Grundentgelten sind nur 1 bis 1,5 GB inkludiert)", so die AK. UPC habe wiederum für Intensivnutzer mit 1.000 Minuten, 1.000 SMS, 1.000 MB ein gutes Angebot.

Weniger Freieinheiten

Vor allem die Grundgebühren seien erheblich gestiegen. Zwar seien mehr Freiminuten und -SMS inkludiert. Allerdings würden die Kunden diese Angebote oft gar nicht voll ausschöpfen können. Bei den neuen Anbietern dürften die vergleichsweise geringeren Freieinheiten vor allem jüngere Nutzer ansprechen, die ein höheres Datenvolumen wollen. Laut Meldung des österreichischen Telekomregulators lag die Durchschnittsnutzung Anfang 2014 bei monatlich rund 137 Minuten und 29 SMS - Tendenz fallend.

"Üppig": Höhere Anmeldekosten

Als "üppig" bezeichnet die AK den Anstieg der Anmeldegebühren bei A1, T-Mobile und Drei um rund 40 Prozent. Die jährlichen Servicepauschalen von rund 20 Euro sind hingegen gleich geblieben. Auch bei den Kosten für den Mehrverbrauch - also wer mehr surft als im Vertrag inkludiert ist - blieben demnach meist gleich.

Tipps zum Kostensparen

Die AK hat mehrere Tipps parat, wie Nutzer Kosten sparen können. So wird geraten, möglichst keine oder nur eine kurze Vertragsbindedauer einzugehen. Dadurch kann man flexibler auf neue, günstigere Angebote reagieren. Gewarnt wird vor einem vorzeitigen Vertragsausstieg. "Bei vorzeitigem Ausstieg aus Verträgen mit befristetem Kündigungsverzicht werden nämlich jedenfalls die Grundentgelte bis zum Ende der Vertragslaufzeit verrechnet," so die AK. Mit Wertkarten können Aktivierungskosten vermieden werden, die bei den drei großen Anbietern von rund 50 Euro auf 70 Euro angehoben wurden. Ebenso fallen hier die jährlichen Servicepauschalen weg. Diese beiden Kostenpunkte werden zudem bei Vertragsangeboten von Bob, Yesss, S-Budget und Ge-org nicht verrechnet.

Letztendlich verweist die AK auf ihren Tarifrechner, um den günstigsten Anbieter für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Mit durchblicker.at ist im Dezember ein weiterer Vergleichsrechner gestartet, der mehr Optionen als das Tool der AK bietet. (br/APA, derStandard.at, 8.1.2015)