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Entgegen vieler Erwartungen stellte Microsoft vergangenen Mai letztlich nur das Surface Pro 3 und doch kein kleineres Tablet vor.

Foto: Reuters

Neben seinen normalen Surface-Geräten soll Microsoft auch an einem kompakten Windows-Tablet gearbeitet haben. Das Gerät, obwohl nie offiziell angekündigt, war laut mehreren Berichten fertig, doch Microsoft entschied sich schließlich kurzfristig dafür, es nicht in die Massenproduktion zu schicken. Ein Redakteur der auf Windows-Themen spezialisierten Seite Neowin erzählt nun mehr über das Gerät.

Qualcomm-CPU, Windows RT 8.1

Brad Sams hat nach eigenen Angaben etwas Zeit mit dem Tablet verbringen können. Wie durchgesickert war, verfügte das Surface mini über ein Display mit einer Acht-Zoll-Diagonale. Passend zum damaligen Entwicklungsstand lief es mit einem nicht näher benannten Snapdragon-Chip von Qualcomm und einem GB Arbeitsspeicher. Als Betriebssystem war Windows 8.1 RT installiert.

USB, microSD

Das Pad bot einen USB-Anschluss und Speichererweiterung per microSD-Karte an. Außerdem war ein Digitizer verbaut, für dessen Nutzung Microsoft jenen Stift beigelegt hätte, der nun auch das Surface Pro 3 begleitet. Diesem Gerät hätte die mini-Ausgabe wenig überraschend auch sehr ähnlich gesehen.

Kickstand und Displayschutz

Wie die große Ausgabe war im Gehäuse ein verstellbarer Kickstand integriert, mit dem das Gerät aufgestellt werden konnte. Die vordere Abdeckung war zum Schutz des Displays gedacht und abnehmbar. Sie beinhaltete keine Tastatur, wie sie das Typecover des Surfade Pro 3 bietet. Die Befestigung wäre allerdings nicht magnetisch erfolgt, sondern mit Gehäuseclips.

Im abgedeckten Zustand hätte das Tablet ausgesehen wie eine Portfolio-Mappe, so Sams. Das Surface mini brachte außerdem eine Frontkamera mit, Angaben über ein rückseitiges Aufnahmemodul findetn sich keine Angaben.

"Papierkiller"

Sams lobt das Tablet für seine kompakte Größe und die Stift-Eingabe. Für ihn sei das Gerät, auch dank Microsofts cloudbasiertem Notiztool OneNote zu einem "Papierkiller", der sich gut als Notizblockersatz bei Interviews geeignet hätte. Entsprechend enttäuscht gibt er sich von Microsofts Entscheidung, das Pad nicht in Massenproduktion zu schicken.

Mögliche Einstellungsgründe

Die Gründe dafür könnten aber naheliegend sein. So hat Microsofts neuer CEO Satya Nadella etwa angedeutet, die Gerätestrategie des künftig primär auf Dienstleistungen und die Cloud ausgerichteten Konzerns evaluieren zu wollen. Dank "Windows 8.1 with Bing" erreichen zudem bald billige Tablets mit Intel-Hardware, vollwertigem Windows-System und kleinem Formfaktor den Markt, um die potenzielle Lücke zu füllen.

Windows RT, das plattformbedingt nicht mit üblicher Windows-Software für x86-basierte Systeme umgehen kann, hatte von Beginn an für Verwirrung bei den Kunden gesorgt. Die ersten beiden Surface RT-Generationen als auch RT-Tablets von anderen Herstellern erwiesen sich letztlich als Ladenhüter. (gpi, derStandard.at, 27.09.2014)