Die Stadt dürfe nicht nur auf dem einen Bein stehen, sagt Ralf Pannen.

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Die Pläne für das Outlet haben in Bad Münstereifel Kontroversen hervorgerufen. Wichtig sei nun, Konzepte für die Zukunft der Stadt zu entwickeln, sagt Ralf Pannen von der IG Stadtentwicklung

STANDARD: Bestätigt der Erfolg das Konzept des City-Outlets?

Pannen: Es hat Kontroversen gegeben. Dass etwas passieren musste, um die Stadt wieder auf die Beine zu bringen, war klar. Es gab einige Ideen, die dann aber für die Outlet-Idee fallengelassen wurden. Es ist gut, dass die Stadt wieder Schwung bekommt, den es aber zu nutzen gilt, um nicht nur auf diesem einen Bein zu stehen.

STANDARD: Bekommt die Stadt nicht über das Outlet und damit verbundene Einnahmen mehr Möglichkeiten?

Pannen: Die Stadt partizipiert nur mittelbar am Erfolg des City-Outlets - durch die Steuern auf die höheren Einnahmen der ortsansässigen inhabergeführten Geschäfte und durch eine jetzt erhöhte Grund- und Gewerbesteuer. Wir hatten angeregt, die Parkplätze in stadteigener Regie zu betreiben, um Einnahmen zu generieren, aber die gingen an die Investorengemeinschaft. Als es kurz nach der Eröffnung mit den Parkplätzen eng wurde, hat man den Sportplatz, für dessen Erhaltung lange keine Mittel zur Verfügung standen, als Ausweichparkplatz geöffnet, und jetzt konnte die Stadt auf einmal eine befestigte Zufahrt errichten. So etwas tut weh.

STANDARD: Sie sprachen von "einem Bein". Welche anderen Beine braucht es?

Pannen: Es droht Konkurrenz, denn in Königswinter soll demnächst ein ähnliches Konzept umgesetzt werden. Daher sollte man unserer Meinung nach den derzeitigen Schwung nutzen und ein Verkehrskonzept, ein Energie- und Klimaschutzkonzept und ein Tourismuskonzept entwickeln. (Marianne Schulze, DER STANDARD, 13.9.2014)