Ein neues Smartphone-Flaggschiff in zwei Größen und ein 8-Zoll-Tablet: Sony hat letzte Woche auf der IFA seine Xperia-Z-Reihe aktualisiert. Der WebStandard konnte einen ersten kurzen Blick auf die drei neuen Geräte werfen.
Xperia Z3
Gravierende Neuheiten bringt das Flaggschiff nicht mit sich. Sony hat ein bisschen am Gehäuse geschraubt: der Aluminiumrahmen des Z3 weist rundere Kanten auf, das Gerät ist eine Spur schmäler und etwas leichter als der Vorgänger. Das Design ist "weicher" geworden, die scharfen Kanten der früheren Generation sind verschwunden. Das Gerät liegt leicht (154 Gramm) und angenehm in der Hand. Sony-typisch ist das Gehäuse vor Wasser und Staub geschützt, sodass es bedenkenlos in die Badewanne mitgenommen werden kann.
Kamera mit ISO 12.800
Display-Größe (5,2 Zoll) und Kamera-Auflösung (20,7 Pixel) sind unverändert. Neu ist das 25mm "G Objektiv" und eine Lichtempfindlichkeit bis ISO 12.800. Getestet werden konnte das bereits bei Nacht in Kerzenschein und stark gedämpftem Licht. Das Ergebnis weist - am Smartphone-Screen betrachtet - weniger Bildrauschen und etwas klarere Konturen als andere Handy-Kameras auf.
Einen Tick schneller arbeitet der Prozessor (2,5 GHz Quad-Core). Ob sich das im Alltag bemerkbar macht, konnte im kurzen Hands-on nicht festgestellt werden. Viel verspricht Sony mit dem Akku. Unterstützt vom überarbeiteten Stamina-Modus soll er bis zu zwei Tage durchhalten. Auch das kann erst in längeren Tests überprüft werden.
Xperia Z3 Compact
Wer es eine Spur kleiner und leichter bevorzugt: das Z3 gibt es auch in der Compact-Version (4,6 Zoll). Die ist zwar mit 8,6 mm etwas dicker als das große Modell, dafür allerdings leichter (129 Gramm.) Der kleinere Screen benötigt weniger Energie, weshalb ein schwächerer Akku verbaut ist.
Beim Design unterschieden sich die Geräte etwas - der Rahmen weist eine andere Beschichtung auf. Aber auch beim Z3 Compact setzt Sony auf abgerundete Kanten. Ansonsten sind die Spezifikationen identisch.
Z3 Tablet Compact
Das neue Tablet ist Sonys erster 8-Zöller - bislang hat sich das Unternehmen auf Modelle mit 10 Zoll großen Displays spezialisiert. Mit einer Dicke von 6,4 mm und 270 Gramm liegt es sehr leicht in der Hand und kann auch gut mit einer Hand gehalten werden.
Wie seine Smartphone-Kollegen ist es wasser- und staubdicht und mit dem gleichen Prozessor ausgestattet. Der Akku soll bis zu 13 Stunden Videoplayback ermöglichen.
PS4 Remote Play
Der Android-Version Kitkat 4.4.4 setzt Sony noch immer viele Eigenentwicklungen auf - Musikplayer und Fotogalerie etwa. Die Kamera-App wird durch sehr viele Features und Spielereien erweitert, die mitunter jedoch eher verwirren.
Eine Funktion, die Gamer freuen dürfte ist PS4 Remote Play. Befindet sich die Spielekonsole im selben Netzwerk wie ein Gerät der Z3-Serie, kann der Spieler das Game mobile weiterspielen. Das funktionierte auch im Kurztest nach einem kurzen Verbindungsaufbau einwandfrei. Die Steuerung erfolgt direkt am Touchscreen, das Tablet bietet auch die Möglichkeit den Dualshock-Controler direkt anzuschließen. Auch zusätzliche Inhalte können auf den mobilen Second-Screens angezeigt werden.
Fazit
Im kurzen Hands-on zeigen sich drei solide Geräte, die eine konsequente aber wenig spektakuläre Weiterentwicklungen in Sonys Portfolio darstellen. Smartphone-seitig gibt es nur marginale Neugerungen gegenüber der vorigen Generation. Für Gamer könnte die PS4-Funktion interessant sein, da Gaming damit nicht an den Ort gebunden ist, wo die Konsole steht. Das Tablet reiht sich als attraktiver Neuling in die Serie kompakter Android-Modelle ein, von denen es allerdings auch günstigere Modelle gibt.
Verfügbarkeit
Das Z3 ist Ende des dritten Quartals um 649 Euro erhältlich. Das Z3 Compact kommt auf 499 Euro. Das Z3 Tablet Compact (16 GB, LTE) wird 479 Euro kosten. Allerdings wird es auch eine günstigere WLAN-only-Varianten geben. (Birgit Riegler, derStandard.at, 11.9.2014)