Google macht im Clinch mit Indie-Labels einen vorläufigen Rückzieher.

Foto: Faksimile/Youtube

Vor rund zwei Wochen hat sich Youtube-Mutterfirma Google heftige Kritik von Indie-Labels eingefangen. Der Grund: Das Unternehmen kam kolportierterweise bei Verhandlungen mit den unabhängigen Plattenfirmen, die sich um Rechte rund um einen Musikabodienst rund um das Videoportal drehen sollen, kaum vom Fleck und fuhr schließlich schwere Geschütze auf. Die Indies sollten die neuen Bedingungen akzeptieren oder ihre Videos würden geblockt.

Betroffen gewesen wären unter anderem auch bekanntere Bands wie die "Arctic Monkeys". Unklar war, ob die Blockade die Videoinhalte an sich, oder nur die Monetarisierung durch Werbung treffen könnte. Doch diese Frage stellt sich vorerst nicht mehr.

Verhandlungsfrist verlängert

Wie die Financial Times berichtet, rudert Youtube nun zurück – zumindest vorerst. Statt Tatsachen zu schaffen, möchte man jenen Labels, mit denen man sich noch nicht auf Konditionen geeinigt hat, nun mehr Zeit geben. Laut Contentchef Robert Kyncl dürfte dies ohnehin nur einen kleinen Teil der Musikverleger betreffen, mit 95 Prozent soll es bereits Abmachungen geben. Die Drohung an sich bleibt allerdings aufrecht.

Verband reicht Beschwerde bei EU-Kommission ein

Der Independent-Label-Verband Impala hat sich derweil mit einer Beschwerde an die EU-Kommission gewandt. Diese solle eine Untersuchung einleiten, um festzustellen, ob Google mit seinem Vorgehen widerrechtlich seine beherrschende Marktposition gegenüber den Indies ausnützt. Kommissar Joaquin Almunia hat bereits angedeutet, dass es zu einer solchen Untersuchung durchaus kommen könnte. (red, derStandard.at, 06.07.2014)