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Apple-CEO Tim Cook habe die interne Effizienz des Unternehmens auf Vordermann gebracht.

Foto: Reuters/Galbraith

Tim Cook beendete die vergangene WWDC-Keynote mit den Worten, dass nur Apple einen derart guten Einklang bei Software, Hardware und deren Services anbieten würde. Apple-Kenner und Blogger John Gruber setzte sich bei einem Blog-Eintrag damit auseinander. Ihm nach wäre das IT-Unternehmen aus Cupertino in dieser Hinsicht tatsächlich einzigartig, weil beispielsweise Samsung zwar ähnliche Taktik mit Tizen verfolgt, hierbei jedoch die Verbreitung hinterherhinkt.

Alle Geräte mit dem gleichen Erlebnis

Google würde laut Gruber bereits Plattform, Geräte und Services anbieten, hierbei ergibt sich laut dem Blogger jedoch das Problem, dass das Betriebssystem nicht wirklich der Kontrolle des Unternehmens unterliegt. Zwar würde Google mit ihrer Nexus-Reihe ähnliches wie Apple anstreben, einen bedeutenden Eindruck hätte diese jedoch nicht am Markt hinterlassen. Bei Microsoft gibt der Blogger an, dass ein Betriebssystem für alle Geräte angestrebt wird, während bei Apple die Taktik verfolgt wird, alle Apple-Geräte mit dem gleichen Erlebnis auszustatten. Kauft man jedoch einmal kein Gerät der Firma aus Cupertino wird man laut Gruber außen vorgelassen.

Dadurch hat Apple viel Kontrolle

Der Vorteil der sich laut Gruber dadurch ergibt ist die Tatsache, dass Apple dadurch viel Kontrolle eingeräumt wird. Während Microsoft beispielsweise den OEMs nicht vorgeben kann, wie sie ihre Geräte zu bauen haben, kann Apple problemlos Dinge durchsetzen, wie sie es beispielsweise beim iPhone 5S und dem 64-Bit-Chip getan haben.

Tim Cook hatte interne Effizienz vorangetrieben

Der Blogger führt dies auf den Apple-CEO Tim Cook zurück, der die interne Effizienz des Unternehmens deutlich vorangetrieben haben soll. 2007, als Steve Jobs Apple anführte, wurde etwa Mac OS X Leopard verschoben, um die Entwicklung von iOS zu beschleunigen. Mit der Verschmelzung der beiden Betriebssysteme und Cooks Taktik, die Zusammenarbeit zwischen Hardware, Software und Service zu verbessern, wäre dies kaum mehr denkbar.

Apple “einzigartig“ bei drei Dingen

Weiters gibt Gruber bei seinem Eintrag ein, dass Apple bei drei Dingen wirklich einzigartig ist: Erstens bei den Software-Updates, die sich problemlos und kostenfrei installieren lassen und somit sicherstellen, dass die Nutzer die neueste Software und neue Features innerhalb kurzer Zeit auf ihren Geräten haben. Zweitens würde Apple Hardware anbieten, die Hand-in-Hand mit der Software arbeitet. Mit Metal hätte das IT-Unternehmen außerdem eine Entwickler-Schnittstelle eigens für Apples Grafikprozessoren vorgestellt - ein weiterer Schritt in diese Richtung. Drittens würde die Entwicklung neuer Geräte, die sich in das Ecosystem von Apple eingliedern, die Weiterentwicklung von Mac OS X oder iOS nicht verlangsamen, sondern durch die gezielte Zusammenarbeit sogar beschleunigen. All die neuen Geräte würden sich dann nahtlos in das System einreihen.

Altes und neues Apple

Gruber gibt schlussendlich an, dass es mittlerweile ein altes und neues Apple geben würde. Die neue Version wäre ihm nach bei der Wiedervereinigung mit NeXT 1997 entstanden. Apple musste danach nicht einen Neustart durchführen, sondern sich vom engstirnigen Underdog zum Branchenführer wandeln, der das Unternehmen laut Gruber nun geworden ist. Und obwohl die Firma noch nie so erfolgreich wie heute war, würde es nicht herrisch und eigenwillig, sondern großzügig vorgehen, indem sie Entwicklern bei der WWDC all das gegeben haben, was sie sich gewünscht hätten. Gruber beendet seinen Blog-Eintrag mit den Worten, dass er nicht nur beeindruckt davon ist, was Apple tut, sondern was das Unternehmen tun will. (red, derStandard.at, 14.06.2014)