Prishtina - Bei den Parlamentswahlen im Kosovo konnte die Demokratische Partei von Hashim Thaçi das dritte Mal in Folge einen Sieg erringen. Die PDK bekam 31,24 Prozent der Stimmen und verlor damit knapp ein Prozent im Vergleich zu 2010, gefolgt von der Demokratischen Liga (LDK) mit 26,1 Prozent der Stimmen und der Partei Vetvendosje mit 13,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 43, 2 Prozent allerdings diesmal so niedrig wie noch nie seit der Unabhängigkeit des Kosovo im Jahr 2008. Erstmals seit der Unabhängigkeit haben am Sonntag auch die Serben im Nordkosovo an den Wahlen teilgenommen. Die serbische Liste "Srpska" wurde von der serbischen Regierung unterstützt, die seit dem April-Abkommen im Vorjahr die Integration der Serben in den Kosovo unterstützt.

Die "Srpska" bekam aber nur 2,9 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung in den serbischen Gemeinden lag laut der Agentur Tanjug bei 32,8 Prozent. Für die Minderheiten im Kosovo, also für Serben, Roma, Goranci, Türken, Bosniaken und Ashkali, sind 20 der 120 Parlamentssitze reserviert.

Bei den Wahlen am Sonntag kam es im Vergleich zu früher zu weniger gravierenden Verstößen oder Wahlbetrug, obwohl die Abhängigkeit der Bürger von den Parteien und der soziale Druck nicht zu unterschätzen sind. Im Kosovo wählen ganze Familien dieselbe Partei. (awö/DER STANDARD, 10.6.2014)