Annan denkt nicht an Rücktritt
Annan denkt nach Aussage seines Sprechers nicht daran, sein Amt an der Spitze der Vereinten Nationen aufzugeben. Annan werde die verbleibenden zwei Jahre und einen Monat seiner Amtszeit nutzen, um mit aller Kraft die Reform der Vereinten Nationien voranzutreiben, sagte sein Sprecher Fred Eckhard am Mittwoch auf Fragen auf Journalisten in New York.
"Öl für Lebensmittel"
Im Rahmen des Programms "Öl für Lebensmittel" konnte der Irak unter Saddam Hussein von 1996 bis 2003 trotz der UNO-Sanktionen eine begrenzte Menge Erdöl aus- und im Gegenzug Lebensmittel und Medikamente einführen. Der inzwischen gestürzte Machthaber soll das komplizierte System jedoch benutzt haben, um Milliarden von Dollar abzuzweigen. In den Korruptionsskandal sollen auch zahlreiche ausländische Firmen und ranghohe UNO-Beamte verwickelt sein. Annan und der US-Kongress haben inzwischen getrennte Untersuchungsausschüsse zu der Affäre eingerichtet.
Vorwürfe gegen den Sohn
Im Zusammenhang mit dem Programm gibt es auch Vorwürfe gegen Annans Sohn Kojo. Kojo Annan hatte bis 1998 einen Beratervertrag mit der Schweizer Firma Cotecna, die im Rahmen von "Öl für Lebensmittel" die an den Irak gelieferten Waren überprüfte. Nach seinem Ausscheiden sollte er noch bis Ende 1999 rund 2.500 Dollar (1.880 Euro) monatlich dafür erhalten, dass er auf die Gründung einer Konkurrenzfirma in Afrika verzichtete. Entgegen der Übereinkunft wurde der ghanaische Geschäftsmann jedoch noch bis Februar 2004 weiterbezahlt.
Wusste der Vater von den Zahlungen?