Pixelig

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Der Londoner Grafikdesigner Cristian Zuzunaga überträgt seine spezielle Sicht der Dinge auf Objekte, die uns umgeben: Farbflächen zerlegt er in grob gepixelte Bilder und gestaltet damit Sofas oder Kissen. Zu seinen jüngsten Projekten gehört der handgeknüpfte Teppich Digit für die spanische Manufaktur Nanimarquina. Zuzunaga hat zwei Versionen seines Bodenbelags mit dem Blow-up-Effekt entworfen, einen in mehr als zwanzig leuchtenden Farben, den anderen in gedeckten Tönen. Je nach Tageszeit treten verschiedene Farbfelder optisch in den Vordergrund. Digit ist aus 100 Prozent Wolle gefertigt und in den Maßen 170 x 240 cm and 200 x 300cm erhältlich. www.nanimarquina.com

Steinig

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An die organische Form von Kieseln, die im Meer glattgeschliffen wurden, erinnert der Filzteppich Lapis. Das Betrachten von Mauern und Steinböden inspirierte den Designer Alfredo Häberli dazu. Sein neuer Teppich gehört zur Plus Edition des Herstellers Ruckstuhl. Lapis besteht aus zwei "Gesteinschichten" in hellen Grau- und Beigetönen. Die Filzsteine werden computergesteuert mit dem Laser aus dem Wollmaterial geschnitten und dann zu Unikaten zusammengefügt. Sie sind aus reiner Schurwolle gemacht und fast zu schade, um darauf herumzulatschen. www.ruckstuhl.com

Tapsig

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Erst auf den zweiten Blick erkennt man, aus welchen Elementen LES 100 PAS besteht: Was zunächst wie ein wirres Durcheinander schwarzer Flecken aussieht, entpuppt sich beim näheren Betrachten als raffinierte Verdichtung von Schuhspuren. Genau hundert Schritte, die sich zum Teil überschneiden, bilden das digital geschneiderte Geflecht aus dünnem PVC. Die Idee eines Teppichs aus Sohlenabdrücken stammt von dem belgischen Designer Vincent Olm, der LES 100 PAS für die aktuelle Kollektion der Möbelmarke Ligne Roset entworfen hat. Sein Vinylteppich kommt als rechteckige Spurenansammlung (85 x 240 cm) und als runde Version mit einem Durchmesser von zwei Metern auf den Boden. www.ligne-roset.at

Wurzelig

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Roots ist so etwas wie ein plastisches Bild für den Boden. Matali Crasset hat ihren Motivteppich für die italienische Marke Nodus entworfen. Er ähnelt den Wurzeln eines alten Baumes – kleine Wurzelenden reichen über die runde Grundform hinaus und gehen in gedrehte Baumwollfransen über. Mit seinen unregelmäßigen Verzweigungen sieht der in Nepal handgearbeitete Wollteppich fast natürlich gewachsen aus. Aufgelegt wird er in einer limitierten Edition von nur zwanzig Stück und einem Prototyp. Damit könnte die verwurzelte Baumscheibe der französischen Designerin bald zum gesuchten Sammlerstück werden. Das Teppichobjekt wird innerhalb von drei Monaten ab Bestellung in Handarbeit geknüpft und ausgeliefert. www.nodusrug.it

Zottelig

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Mit den Farben Apfelgrün, Karminrot oder Orange setzt Lasa einen klaren Akzent im Raum. Oberflächlich betrachtet, mag der Langflorteppich an die Flokatis der 1970er-Jahre erinnern. Beim näheren Hinsehen aber werden seine zeitgemäßen Finessen deutlich. Jab Anstoetz verwendet für Lasa ein besonders dickes Kernmantelgarn aus feiner neuseeländischer Merinowolle. An der Schnittfläche der langen gefilzten Florelemente wird der Blick auf ihr Innenleben freigegeben: Das dunkle Garn-Innere ist deutlich von seiner farbigen Ummantelung abgegrenzt. Als Basis dient ein dichter Flor aus Schurwolle in der Grundfarbe. www.jab.de

Ärmelig

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Mangas heißen die neuen Wollteppiche, die Patricia Urquiola für den spanischen Hersteller Gandia Blasco entworfen hat. Und tatsächlich gleichen sie überdimensionalen Strickärmeln: Die Modekollektion für den Boden reicht von der kurzen rundlichen bis zur extra langen Ärmelform. Die Designerin kombiniert dabei unterschiedliche Muster, Maße und Farbtöne, die wie Handarbeiten wirken. Vom Stil her liegen Urquiolas gestrickte Objekte zwischen Patchwork und Pop-Art. Ein vier Meter langes Maschenwerk kann sogar als Wandteppich angebracht werden, der auf dem Fußboden weiterläuft. Das Farbspektrum der Mangas-Kollektion erstreckt sich von bunt gestreift bis zu gedeckten Naturfarben. www.gandiablasco.com (Heike Edelmann/Der Standard/rondo/02/09/2011)