Ditech kooperierte auf drei Standorten mit Thalia, hier etwa in Wien-Landstraße

Foto: derStandard/fsc

Die Ditech-Filialen sind mittlerweile komplett geschlossen

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Die letzte Ditech-Filiale hat ihre elektrischen Schiebetüren geschlossen: Nach mehrwöchigem Abverkauf findet nur mehr Betrieb im Quick-Pick-Abhollager statt. Letzte Woche zeigte sich Masseverwalter Günther Hödl mit dem Abverkauf noch zufrieden, es sei "einiges hereingekommen". Nun wurde allerdings bekannt, dass der Abverkauf in den Filialen insgesamt "unter den Verwertungen" geblieben war.

Insgesamt gebe es noch Bestände im Wert von rund einer Million Euro, die verwertet werden können - allerdings nicht im freien Verkauf in den Filialen. Bis Dienstag hatten Gläubiger formell die Möglichkeit, ihre Forderungen beim Handelsgericht Wien anzumelden. Die allerletzte Frist ist das aber nicht. Der Masseverwalter nimmt noch über den 13. Mai hinaus - an diesem Tag ist die Prüfungstagsatzung - Forderungsanmeldungen an.

Thalia-Kooperation

Was mit den Geschäftsflächen passieren soll, ist ebenfalls noch unklar. Der Buchhändler Thalia, der in drei Filialen eine Kooperation mit Ditech betrieb, hat die Insolvenz "zur Kenntnis" genommen, der Wegfall sei aber kein großes Problem. Ob man die Geschäftsflächen wieder vermiete oder mit eigenem, vielleicht neuem Sortiment befülle, sei aber noch nicht entschieden worden, so die Thalia-Pressestelle.

Comstern: Gutscheine über 20.000 Euro

Der Vorarlberger Onlinehändler Comstern hat indes eigentlich wertlose Ditech-Gutscheine im Wert von über 20.000 Euro angenommen. Der Händler hatte im Rahmen einer Marketingaktion Besitzern von Ditech-Gutscheinen angeboten, diese zu 50 Prozent anzuerkennen. Am Karfreitag wurde die Aktion beendet, pro Person war eine Obergrenze von einem Gutschein festgelegt worden.

Aktion ausgezahlt

Comstern-Geschäftsführer Lorenz Weber erzählt, dass einzelne Kunden über Ditech-Gutscheine im Wer von 1.600 Euro verfügten, diese wurden aber nicht angenommen. Die Aktion habe sich aber ausgezahlt, so Weber, allerdings seien mehr Gutscheine im Umlauf gewesen als gedacht. Insgesamt habe er rund 250 Gutscheine angenommen.

Als Forderung anmelden

Die gesammelte Masse an Gutscheinen wird Weber nun als Gläubigerforderung anmelden – auf die Idee dazu hat ihn übrigens ein Userposting im Webstandard-Forum gebracht. (fsc, derStandard.at, 29.4.2014)