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In letzten Wochen haben Gebühren- und Tariferhöhungendes Marktführers A1 für Schlagzeilen gesorgt.

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Die Diskussion um Mobilfunk-Tariferhöhungen der vergangenen Monate bekommt weiteren Auftrieb. Der kleinste heimische Mobilfunker "3" hat ebenfalls an der Preisschraube gedreht und dieser Tage zwei Tarife für Neukunden angehoben. So kosten "Hallo L Plus" und "Hallo XL" um vier Euro mehr. Beide werden von "3" als "unlimitierte Tarife" beworben. Allerdings ist nun eine Smartphone-Versicherung inkludiert. "Ein großer Mehrwert von mindestens 6 Euro", betont Firmensprecher Tom Tesch gegenüber dem WebStandard.

In letzten Wochen haben Gebühren- und Tariferhöhungendes Marktführers A1 für Schlagzeilen gesorgt. Verärgerte Konsumenten führen diese auf den Wegfall von Orange zurück, wodurch der Wettbewerbsdruck zurückgegangen sei.

"Die Kunden müssen mit den Füßen abstimmen können"

Seit 1. Februar hat die Regulierungsbehörde RTR einen neuen Boss - und der hat sich viel vorgenommen. Johannes Gungl, zuvor über zehn Jahre im Mobilfunk tätig (zuletzt bei "Orange"), will für mehr Transparenz und damit mehr Wettbewerb im Telekommarkt sorgen. "Die Kunden müssen mit den Füßen abstimmen können", kritisierte er zu komplizierte Anbieterwechsel.

Sorgenkind

Zu den jüngsten Preissteigerungen im Mobilfunk meinte Gungl : "Das ist ein bisschen ein Sorgenkind. Wir wissen noch nicht, ob die Steigerungen nachhaltig sind." Fakt sei jedenfalls, dass es nach der Marktkonsolidierung - sprich der Reduktion von vier auf drei Mobilfunknetzbetreiber - zu "deutlichen Preissteigerungen" gekommen sei.

Ein Dorn im Auge sind ihm die Kosten für die Rufnummernmitnahme und die Dauer des Nummernaustausches von 20 Minuten. "Das geht auf Knopfdruck", so Gungl, der sich als "Mann aus der Praxis" bezeichnet. Auf europäischer Ebene hofft er auf eine Regelung für die Mitnahme von Mailadressen, dies könne sich möglicherweise noch vor der EU-Wahl am 25. Mai 2014 ausgehen.

Marktanteile

Die Marktanteile haben sich zuletzt nur minimal verschoben. Marktführer A1 (Telekom Austria) verzeichnete ein Minus von 0,8 Prozentpunkten auf 5,74 Millionen Kunden. T-Mobile, Tochter der Deutschen Telekom, kam auf plus 0,1 Prozentpunkte und hat 4,09 Millionen Nutzer. "3"legte um 0,7 Prozentpunkte auf 3,38 Millionen Teilnehmer zu.

An die Mobilfunkkunden appelliert er, den Tarifkalkulator der Arbeiterkammer (AK) auf deren Homepage zu nutzen. Eine AK-Studie habe gezeigt, dass zwei Drittel der Nutzer im falschen Tarif unterwegs sind. An die Mobilfunker richtete er den Wunsch, dass die Mitarbeiter in den Hotlines mehr Kompetenzen für Kulanzregelungen erhalten sollen. (sum/APA, 22.2. 2014)