Die neuen Fenster (Holz-Alu) dichten so richtig ordentlich - also wurde die Wand rundum innen gedämmt.

Foto: David

In der Diskussion unter dem Ökofuzzi Blog zum Thema Bleistifte hieß es doch glatt vom User "Ja bitte": "Und dann hatte er einmal ein ernsthaftes und ambitioniertes Thema wie die thermische Verbesserung seines Hauses und dann kommt nix mehr nach! Muss ja nicht gleich eine Vollsanierung sein, eine Teilsanierung von echten Menschen mit echten Problemen(Geld,..) wäre als Blog finde ich erst recht interessant. :)"

Nun ist es zufälligerweise so, dass wir wegen "echten Geldproblemen" daheim gerade eine Teilsanierung in Angriff genommen haben. Die Antwort auf die Frage ob "Ja bitte" darüber etwas lesen möchte war eindeutig: "Jaaaaa!!!" Und User "nonsubtil" legte nach: "JAAAAAAAA !!!"

Kein Geldscheißer im Keller

Also gut: Nun muss man zunächst einmal voraus schicken, dass entgegen mancher landläufiger Vorurteile Journalisten auch keinen Geldscheißer im Keller stehen haben. Der Erwerb eines Reihenhauses, 70er-Jahre Ölheizung raus, Pelletskessel rein – und schon gibt's für einige Jährchen satte Rückzahlungen für die Bank. Und nimmer viel Spielraum. Später wurde dann bereits nachgerüstet: Eine Solaranlage, die sommers das Warmwasser aufbereitet – das wurde vorher nämlich mit Strom aufgeheizt. Allein diese Maßnahmen haben die Heizkosten, aber auch den Stromverbrauch in diesem Haus bereits glatt halbiert.

Aber die noch anstehende thermische Sanierung der Außenhaut? Vergiss es. Siehe oben. Siehe Geldscheißer. Dieser große Investitionsbrocken muss noch lange warten – das Haus zizerlweise einzupacken geht ja nicht. Nur oben, im Dachboden, da wurde der Boden bereits mit Dämmmaterial ausgelegt. Das nimmt schon einmal rund 40 Prozent der ganzen Wärmeverluste.

Schimmelgefahr

Und dann zeigte sicher aber: Zizerlweise geht doch. Der Entschluss fiel mit dem geplanten Fenstertausch in zwei Zimmern im Obergeschoß. Denn nur neue, dichtere Fenster einzubauen wäre gefährlich: Ein Ziviltechniker hatte mich einmal gewarnt, dass in diesem Fall sogar höchste Schimmelgefahr bestehe: Wenn die Fenster so richtig dicht dämmen und der Wärme-Kälte-Austausch an den Wänden stattfindet – und dann genau dort das Wasser kondensiert.

Der Kompromiss lautete daher: Innendämmung. Die hat den riesen Vorteil, dass peu à peu ein Zimmer nach dem anderen thermisch saniert werden kann. Sobald wieder ein bisserl Geld zusammengekratzt ist, kommt das nächste dran. Ein weiterer Vorteil: Bei einer Außendämmung wären die Fenster an der Mauer weiter nach Außen gerückt – was Schwierigkeiten für das geliebte Außenrollo bedeutet hätte.

Verlorener Wohnraum

Der aus meiner Sicht einzige Nachteil: Wir verlieren drinnen ein wenig Wohnraum. Und natürlich gibt es auch sehr kritische Stimmen beim Thema Innendämmung. Denn wenn da nicht absolut sauber und präzise gearbeitet wird, dann drohen eben wieder Kältebrücken und Schimmelbildung.

Mal sehen. Den Versuch ist's sicher wert. Und besser als zum Garten raus zu heizen, ist es allemal. (Roman David-Freihsl, derStandard.at, 29.10.2013)