Mit neuen Modellen hofft Opel aus der Krise zu kommen. Der Kleinwagen Adam und der Mini- SUV Mokka sind gut angekommen, nun erfolgte mit dem Cascada der dritte Streich.

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Große Stückzahlen stehen nicht im Marketing Konzept. Das auf dem Opel Astra basierende Cabrio soll vor allem die technische Kompetenz der Marke unterstreichen. Natürlich auch mit einem Hauch zur Exklusivität wie einst die Cabrio-Varianten eines Opel Kapitän oder Admiral.

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Gegenüber dem Mitbewerb orientiert sich der Cascada schon durch seine Länge von 4,70 m in Richtung Mittelklasse, der Kompaktklasse entwachsen, eingebettet in die Designlinie des Hauses. Opel verkündete vier Sitzplätze, versprochen, gehalten. Ohne quälende Enge können auch Erwachsene längere Fahrzeiten auf den Rücksitzen absolvieren.

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Zu viert offen zu fahren macht am Boulevard Freude, doch nur auf den Vordersitzen kann ohne Windschott auf der Autobahn Gas gegeben werden. Das feine Stoffdach verleiht dem Cascada einen edlen Auftritt, Öffnungszeit 17 Sekunden, sogar bis 50km/h, viel Mehrwert gegenüber manchen Blechkonstruktionen. Nur der Sehschlitz nach hinten verdirbt die Freude.

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Unter der Motorhaube arbeitete der 1,4-Liter-Turbo mit 140 PS, ein Benziner aus der ausgelaufenen Kooperation mit Fiat. Seine Nagelprobe bestand er auf der Turracher Höhe mit ihren steilen Auf- und Abfahrten. Hohe Drehzahlen waren gefragt, sie lieferte der Turbo, nur das 6-Gang-Getriebe hatte manchmal Probleme, den entsprechenden Gangvorschlag rechtzeitig anzuliefern.

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Der Cascada will kein Sportwagen sein, sondern ein repräsentativer, fast familientauglicher Reisewagen mit natürlich beschränktem Kofferraumvolumen.

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Der Sportmodus für das Fahrwerk entspricht am besten der Konfiguration, denn rund 1,8 Tonnen Gewicht müssen bewegt werden. Buckelige, mit Schlaglöchern garnierte Straßen sind für die etwas weiche Karosse kein Wanderweg, da hilft eben der Schalter "Sport" zur Straffung, verbunden mit etwas Komfortverlust.

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Der Innenraum ist wertvoll gestaltet, die Materialien dem Konzept entsprechend hochwertig. Nur die Mittelkonsole, mit 45 Knöpfen wie ein Flugsimulator bestückt, zwingt zu Denkpausen, um die Übersicht nicht zu verlieren. Weniger wäre mehr, ein Spruch, der immer Gültigkeit hat. Attraktiv ist jedenfalls die Preisgestaltung, viel schickes Auto als faires Angebot. (Peter Urbanek, DER STANDARD, 17.5.2013)

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Der Opel Cascada kommt elegant und fesch daher, besticht optisch an den Seiten mit seinen nach hinten oben geschwungenen Linien. Er war in Sachen Gewicht, Größe und Platzangebot der voluminöseste unserer vier Testwagen. Kurzausflüge zu viert sind machbar, der Kofferraum ist kein Platzwunder und auf der Rückbank sollten keine Riesen sitzen. Im Test durchs Waldstück berga uf und -ab machte er im zweiten Gang am meisten Spass. Das Fahrverhalten bei Regen war sicher, der Verbrauch gering. (ak)

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