Einfach zum Spaß schickt @itslavishbitch ein paar tausend US-Dollar mit Luftballons ins Ungewisse

Screenshot: derStandard.at/Wisniewska

Geld regiert die Welt. "Was ich in einer Minute ausgebe, verdienst Du in zwei Monaten nicht" - so einer seiner Sprüche

Screenshot: derStandard.at/Wisniewska

Wie alt er wirklich ist, weiß man nicht. Seinen vollen Namen kennt ebensowenig jemand wie seinen Beruf oder seine Ausbildung. Auch über seine genaue Herkunft ist nichts bekannt. Nichtsdestotrotz hat der Instagram-User @itslavishbitch über 172.000 Follower. In der Community ist er als schlicht als "Lavish" bekannt und soll 17 Jahre alt sein. Seinem Profil entnimmt man, dass er ein Fan von Louis Vuitton ist und in San Francisco lebt.

Streitende User

Ob diese Angaben stimmen, lässt sich nicht genau sagen, denn Lavish ist einer der unzähligen Instagram-Trolle. Er treibt User regelmäßig mit seinen Bildern und Aussagen in den Wahnsinn. Unter seinen geposteten Fotos streiten User oft oder versuchen, sich über Lavish lustig zu machen. Er sieht es gelassen und nutzt die Gemütsregungen seiner Follower zu seinen eigenen Zwecken aus.

Herkunft: Unbekannt

Die Strategie hinter seinem Account ist eine simple: Lavish postet Bilder, auf denen Geld oder Luxusgüter zu sehen sind. Regelmäßig verlost er unter seinen Followern tausende von US-Dollar oder gibt einfach so Gutscheine für Starbucks her. Ob er wirklich so reich ist oder nur vor diesen Dingen posiert, ist nicht klar. Dennoch sorgten einige seiner Fotos bereits für Spekulationen: Einige User wollen entdeckt haben, dass die Banknoten, mit denen Lavish so gerne angibt, Seriennummern haben, die sich auf anderen Bildern bereits wiederfinden. Andere meinen, dass Lavish nur reiche Freunde hat und so seinen Account mit neuem Content füllt.

Mit Luftballons ins Ungewisse

Einem anderen Instagram-User hat Lavish angeblich bereits 60.000 US-Dollar geschenkt. Doch in Rage versetzt er seine Follower meist wegen etwas anderem: Seinen Sprüchen, die er zu seinen Bildern packt. "Mein Auto kostet mehr als Dein Haus" oder "Ich lebe den Traum während Du ihn noch träumst" und ähnliche Sätze gehören zu seinem Standard-Repertoire. Auch seine Aktionen sorgen immer wieder für Aufsehen, wenn er dokumentiert, wie er beispielsweise mehrere Tausend US-Dollar mit Luftballons ins Ungewisse schickt.

Alles nur ein Spiel

Lavish ist aber nur einer der zahlreichen Trolle, die sich auf Instagram herumtreiben. Seiten wie "Digital Trends" versuchen regelmäßig solchen Usern auf die Schliche zu kommen. Auch im Fall von Lavish hat man dort recherchiert und ist zu dem Schluss gekommen: Es handelt sich eindeutig um einen Fake-Account. Einige User haben es sich sogar zur Aufgabe gemacht, seine wahre Identität herauszufinden. Unter @LavishLeaks auf Twitter soll man diesem Ziel näher kommen. Mittlerweile ist dieser Account nicht mehr aktiv. Es soll sich bei Lavish um einen Sohn eines reichen Bankers handeln. Die Luxusgüter und das Geld gehören aber angeblich nicht einmal ansatzweise ihm.

Achtung, Trollalarm!

Andere User hingegen haben es sich zur Aufgabe gemacht, besonders ekelhafte Fotos zu posten. So gibt es eigene Accounts für Bilder von Operationen und toten Tieren oder Instagram-Profile, die nur Fotos von erbrechenden Menschen posten. Wie auch in jedem anderen sozialen Netzwerk sind hier die Kommentar-Trolle nicht weit weg. Immer wieder posten Instagram-Trolle Bilder anderer Instagram-User und versehen diese zuvor mit beleidigenden oder doppeldeutigen Botschaften. Vorsicht ist also geboten, wenn man Fotos von sich oder – wie es leider schon passiert ist – von seinen Kindern postet. Die "Rich Kids of Instagram" werden dabei genauso aufs Korn genommen wie nichtsahnende Normaluser - und auch unter diesen werden zahlreiche Troll-Accounts vermutet. Champagner in die Badewanne füllen oder den Hund mit einem Hermès-Deckchen zudecken gehören offenbar zu den Lebensaufgaben dieser User. Wenn auch viele der Accounts offensichtlich echt sind, können viele dieser Fotos nicht ernst gemeint sein - schon gar nicht mit zynischen Untertiteln.

Blogger und Mason Jars

Menschen wie Lavish zeigen aber auf, wie einfach es ist, andere User in Rage zu versetzen. Angeberei wird nicht nur offline wenig geduldet. Kommen dann noch Sprüche dazu, die Öl ins Feuer gießen, ist der Erfolg vorprogrammiert. Blogger, die über Luxusgüter auf ehrliche Weise bloggen, werden immer wieder Opfer von Trollen und Hatern. Beispielsweise werden die in Fashion Blogs oft verwendeten Mason Jars für die Präsentation von Smoothies und Cocktails von Trollen gerne für ihre Spielereien herangezogen. Sie posten dann solche Gläser einfach mit ekelerregenden Inhalten und machen sich so über diesen Trend lustig. Oft erreichen solche Accounts das Vielfache an Followern als die ernst gemeinten Profile. Eine gewisse Anziehungskraft haben Trolle schon - so sehr man sie auch verabscheut. (iw, derStandard.at, 1.5.2013)