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Deckel eines Schnellkochtopfs, der offenbar Bestandteil einer der beiden Bomben in Boston war.

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Ermittler am Tatort. Bisher gibt es noch keine nennenswerten Ermittlungs-Ergebnisse.

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Erste Trauerfeiern für die Opfer des Bombenanschlags.

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Gedenkfeier am Dienstagabend in Boston.

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Nicht klein beigeben: Ein Solidaritätslauf für die Opfer des Anschlags am Dienstag in Kalamazoo, Michigan.

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Der Gouverneur von Massachusetts Deval Patrick (links im Bild) und der FBI-Ermittler Charge Richard DesLauriers bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

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Boston – Nach dem ersten tödlichen Terroranschlag in den USA seit 2001 läuft eine gewaltige Großfahndung. Doch auch mehr als 36 Stunden nach den Explosionen an der Marathonstrecke in Boston fehlt von dem oder den Tätern noch eine heiße Spur. Die Sicherheitsbehörden bitten um Hilfe und haben dafür Detailaufnahmen des Tatorts veröffentlicht.

Bei der Suche nach den Bombenlegern von Boston hoffen die Ermittler auf den entscheidenden Tipp aus der Bevölkerung. "Irgendjemand weiß, wer dies getan hat", sagte Rick DesLauriers von der Bundespolizei FBI bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Konkret sucht die Polizei nach Hinweisen zu schwarzen Nylontaschen oder Rucksäcken, in denen die Sprengvorrichtungen wohl an den Ort der Explosionen transportiert worden seien.

Teile von Schnellkochtöpfen

DesLauriers präsentierte kaum neue Erkenntnisse. "Die Untersuchungen sind noch in der Anfangsphase", sagte er. Die für die Bomben verwendeten Materialien müssten genau im Labor untersucht werden, sagte er. Als Bombenbestandteile wurden zum Teil Haushaltswaren eingesetzt: Es seien Teile von Schnellkochtöpfen gefunden worden und die Sprengsätze hätten Schwarzpulver, Nägel und Metallkugeln enthalten, berichten Ermittler. Mit der Explosion wurden die Nägel und Kugeln zu tödlichen Geschoßen. Viele der Verletzte wurden mit Wunden ins Krankenhaus eingeliefert, die sonst nur in Kriegsgebieten üblich sind.

Die Bandbreite möglicher Täter und Motive sei groß, räumte DesLauriers ein. Bisher seien rund 2.000 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, mehr als 1.000 Fahnder sind mit dem Fall befasst. Für Hinweise auf die Verantwortlichen hat die Feuerwehr 50.000 Dollar (38.000 Euro) Belohnung ausgesetzt.

Es ist der erste tödliche Anschlag in den USA seit den Terrorangriffen vom 11. September 2001. Er hatte hat weltweit Bestürzung ausgelöst und die Angst vor Terror bei Großveranstaltungen neu entfacht.

Obama: Noch keine verlässlichen Hinweise

US-Präsident Barack Obama sprach am Dienstag erstmals ausdrücklich von einem Terrorakt, machte aber klar, keine verlässlichen Hinweise auf den oder die Attentäter zu haben. Der Präsident werde am Donnerstagvormittag den Gedenkgottesdienst in der Heiligkreuzkathedrale in der Ostküstenstadt besuchen, kündigte der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick, an. Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden im Land wehen bis Samstagabend auf Halbmast.

Die Bomben waren am Montag um 14.50 Uhr Ortszeit binnen zwölf Sekunden in der Nähe der Ziellinie detoniert, die bereits Stunden zuvor von den ersten Läufern überquert worden war. Der Boston-Marathon gehört zu den populärsten Rennen in den USA.

Opfer identifiziert

Unterdessen sind alle drei Todesopfer des Terroranschlags identifiziert worden. Der achtjährige Bub Martin Richard stammt aus Dorchester, einem Staddteil Bostons. Er befand sich mit seiner Familie in der Nähe der Ziellinie, als die Explosion ihn in den Tod riss. Seine Mutter und seine Schwester wurden verletzt.

Neben Richard starb auch eine 29-jährige Amerikanerin, die US-Medien als Krystle Campbell identifzierten. "Sie war eine fröhliche, offene Person. Alle ihre Freunde liebten sie", sagte ihre Großmutter dem Fernsehsender CNN.

Das dritte Opfer ist eine Studentin aus China, die namentlich nicht genannt wird, da ihre Familie um Anonymität gebeten hat. Die Verstorbene besuchte die Boston University, teilte das Generalkonsulat der Volksrepublik in New York mit. Eine weitere Chinesin, die Freundin des Todesopfers, sei bei der Explosion verletzt worden und befinde sich nach zwei Operationen mittlerweile in stabiler gesundheitlicher Verfassung, hieß es weiter. (red/APA, 17.4.2013)