Steiermark/Graz: Der Verkehrsverbund Steiermark darf laut Regelung die Ticketpreise um das 1,75-fache des Verbraucherpreisindex (VPI) erhöhen. Der VPI ist ein Indikator für die monetäre Entwicklung von Waren und Dienstleistungen. Bei der Anpassung der Tarife berücksichtigen die Verbünde üblicherweise den Durchschnitts-VPI des Vorjahres. 2012 lag dieser bei 2,4 Prozent. Weil in der Steiermark für 2012 nicht der ganze Rahmen ausgeschöpft wurde, steigen die Tarife ab Juli 2013 um durchschnittlich 5 Prozent.

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Niederösterreich/St.Pölten/Burgenland: Der Verkehrsverbund Niederösterreich-Burgenland (VVNB) wurde mit dem Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) zusammengelegt. Daher werden die Tarife in Zukunft dort verhandelt.

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Wien: Die Wiener Linien wiederum wollen die Tarife künftig unabhängig vom VOR an die allgemeine Teuerung koppeln, heißt es aus dem Büro von Vizebürgermeisterin Renate Brauner. "Konkret heißt das, dass sich die Wiener Linien mit einem eigenen Index jährlich anschauen, ob eine Anpassung notwendig ist", so Ferdinand Pay, Pressesprecher von Brauner. "Das orientiert sich an einem eigenen Index, der ähnlich wie beim VPI jene Kostensteigerungen reflektiert, die für ein Verkehrsunternehmen wie die Wiener Linien relevant sind."

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Oberösterreich/Linz: Einen ganz eigenen Index zieht der Oberösterreichische Verkehrsverbund  (OÖVV) heran, um die Tarife anzupassen. Dieser Verbundtarifindex ergibt sich aus dem VPI (35 Prozent) und dem Tariflohnindex (75 Prozent) und bestimmt um wie viel Prozent die Ticket-Preise angehoben werden dürfen.

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Land und Stadt Salzburg: Die österreichweit höchste Obergrenze in Sachen Tarifregulierung hat sich der Salzburger Verkehrsverbund (SVV) gesteckt. Diese liegt beim dreifachen Wert des VPI. Somit dürften die Tarife 2013 um theoretisch 7,2 Prozent erhöht werden. "Der Salzburger Verkehrsverbund versucht das jedoch zu vermeiden", betont Wolfram Marius, Pressesprecher vom SVV.

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Tirol/Innsbruck: Keine verpflichtende Vorgabe bezüglich der Höchstgrenze bei der Tarifgestaltung hat der Verkehrsverbund Tirol (VVT). Auch hier orientiere man sich am VPI und versuche in dessen Nähe zu bleiben, erklärte Philipp Penetzdorfer, Pressesprecher des VVT.

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Vorarlberg/Bregenz: Auch beim Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) gibt es keine rechtliche Tarifobergrenze. Vorarlberg hat übrigens wie Wien seit 2003 nur sechs Mal die Tarife erhöht - so selten wie kein anderes Bundesland.

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Kärnten/Klagenfurt: In Kärnten gibt es ebenfalls keine bindende Obergrenze für die Tarifanpassungen. "Dafür besteht das Recht der Verkehrsunternehmen auf ein Anheben der Preise in der Höhe des VPI", so Maximilian Stießen von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsunternehmen (ARGE-VU), die für die Tarifregelung in Kärnten zuständig ist. Komme es nicht zur Einigung, könne der VPI durchgesetzt werden.

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Und hier noch einmal alles Verkehrsverbünde und ihre speziellen Tarifregelungen im Überblick. (esc, derStandard.at, 4.4.2013)

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