Patrice Fuchs widmet sich auch beruflich der Familie.

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UniStandard: Wie sind Sie damit umgegangen, neben dem Studium ein Kind zu bekommen?

Fuchs: Das war Absicht. Ich wollte ein Kind und fand, dass Kinder gut zum Studierendenleben passen, was sich bewiesen hat. Man darf aber nicht in den Tag hineinleben, sondern muss viel planen.

UniStandard: Ist die Studienzeit geeignet, um Kinder zu bekommen?

Fuchs: Perfekt. Nach dem Studium hat man die Kindersache zum Teil erledigt und kann sich der Karriere widmen.

UniStandard: Sie waren die erste ÖH-Vorsitzende mit Kind. Wie hat das die Arbeit beeinflusst?

Fuchs: Das Thema "Studieren mit Kind" war für mich präsenter. Um mich herum waren jüngere Studierende, die nicht daran gedacht haben, ein Kind zu bekommen. Sie haben oft genervt geschaut, wenn ich dann um vier mein Kind abgeholt habe. Die ÖH ist ein 70-Stunden-Job ohne Wochenende - zwei Jahre.

UniStandard: Wer hat währenddessen Ihren Sohn betreut?

Fuchs: Ich habe Glück, dass meine Familie gerne einspringt. Mit 14 Monaten war mein Sohn in der Krippe - das spielt den Tag frei.

UniStandard: Haben Sie die Uni- oder ÖH-Kindergärten genutzt?

Fuchs: Ich bin ein Fan städtischer Kindergärten. Sie haben die längste Geschichte, strengste Standardisierung, und die Gebäude passen zum Alltag mit Kindern.

UniStandard: Was ist mit Elternselbstverwaltung?

Fuchs: Für mich kommt das nicht infrage. Ich möchte eine Krippe, wo ich mein Kind hingebe, damit ich arbeiten kann und nicht noch einen Tag in der Woche kochen oder putzen muss. Und ich bin nicht so dörflich. Ich habe kein Interesse daran, einen neuen Freundeskreis aufzubauen, ich habe schon einen.

UniStandard: Wieso widmen Sie sich im Job der Familie?

Fuchs: Ich wollte immer Kinder und war auch immer Feministin, das gehört zusammen. Als Frau hat man vollkommen unrealistische Bilder im Kopf, wie das Leben mit Kindern vonstatten geht. Ich wollte ein freudvolles und lustiges Elternbild gestalten. (Oona Kroisleitner und Selina Thaler, DER STANDARD, 7.3.3013)