Eh. Frauenquoten. Gähn. Doch wie schon Loriot so treffend formulierte: " Die Frau ist aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken." Aus der Kunst offenbar schon. In der Ära Bachler (1999-2009) standen 17 Stücke von Frauen und 230 von Männern auf dem Spielplan. Einer Studie zufolge sind unter hundert Malern, die sich durchsetzen, zwei Frauen. Kunst- und Arbeitsmarkt weisen signifikante Parallelen auf: Hie wie da verdienen Frauen durchschnittlich um 25 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen - und das, obwohl sie über eine höhere formale Ausbildung verfügen, sprich: Mehr Frauen als Männer absolvieren erfolgreich eine (Kunst-)Universität.

Man kann also sagen: Blöd sind die Frauen nicht. Im richtigen Leben. Im (Boulevard-)Theater schon. Da werden mitunter Rollenklischees zum Fremdschämen aufgewärmt. Wenn eine junge Frau derart dämliche und humorbefreite Sätze singen muss wie derzeit im Ronacher, wo man auch noch Schwulsein mit matten Reimen kommentiert, würde weniger Frauenpräsenz geradezu glückselig machen.

"Echte Gleichberechtigung wird es erst dann geben, wenn es ebenso viele mittelmäßige Frauen wie mittelmäßige Männer in Führungspositionen gibt": Vielleicht sollte man diesen klugen Satz der Wissenschafterin Renée Schröder auch aufs Theater anwenden. Erst wenn es ebenso viele gnadenlos dumme Männerrollen gibt, dürfen Musicals wie Natürlich blond wieder aufgeführt werden. (Andrea Schurian, DER STANDARD, 23./24.2.2013)