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Viele Häuser auf den Salomonen wurden durch die Tsunami-Wellen zerstört.

Foto: EPA/WORLD VISION

Honiara - Nach dem schweren Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami  auf den Salomonen haben Hilfsmannschaften Schwierigkeiten gehabt, die betroffenen Gebiete zu erreichen. Am Freitag werden zwei Schiffe mit dringend benötigten Hilfslieferungen für die besonders betroffene Salomonen-Insel Santa Cruz erwartet. Wie die Lokal-Zeitung "Solomon Star" am Freitag online schrieb, sollen die beiden Schiffe mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Zelten noch am Freitag in der Provinzhauptstadt Lata eintreffen. Die Zahl der Toten sei auf zehn gestiegen. Cameron Vudi vom Roten Kreuz befürchtet, dass die Opferzahl noch steigen wird.

Ein Nachbeben der Stärke 6,6 habe die Landebahn des Flughafens Lata beschädigt, berichtete eine neuseeländische TV-Reporterin. Sie war an Bord eines Hilfsflugzeugs, das wegen der Schäden umkehren musste.

Die Abgelegenheit des Erdbeben- und Tsunamigebietes etwa 600 Kilometer von der Hauptstadt Honiara entfernt, erschwere die Hilfsarbeiten, teilte das Rote Kreuz am Donnerstag mit. Laut offiziellen Angaben wurden durch die Katastrophe rund 3.000 Menschen obdachlos.

Flughafen gesperrt

Der Flughafen der betroffenen Insel Ndende im Osten der Salomonen sei gesperrt, da die Landebahn mit Trümmern übersät sei, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sipulu Rove, der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Wahrscheinlich werde er am Freitag wieder in Betrieb genommen.

"Von einigen entlegenen Ortschaften haben wir noch nichts gehört, es ist sehr schwer, an Informationen ranzukommen", fügte Rove hinzu. Die Behörden versuchten demnach, Einzelheiten zur Lage in den Erdbeben- und Tsunamigebieten in Erfahrung zu bringen. Weil die Telekommunikation gestört und teils zusammengebrochen sei und einige Straßen durch Erdrutsche verschüttet worden seien, könne dies aber mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Mehr als 40 Nachbeben

Das Erdbeben der Stärke 8,0 hatte sich am Mittwochmorgen nahe den zu den Salomonen gehörenden Santa-Cruz-Inseln ereignet. Anschließend erreichte eine Flutwelle die Salomonen, die auf Ndende 500 Meter weit ins Landesinnere rollte. Auch in Vanuatu und Neukaledonien stieg der Meeresspiegel an. Mehr als 40 Nachbeben erschütterten die Inseln.

Rund 3.000 Menschen obdachlos

Den Behörden der Salomonen zufolge zerstörten Erdbeben und Flutwelle etwa 460 Häuser. "Ich laufe gerade durch eine der Ortschaften, und ich stehe knietief im Wasser", sagte der Notfallkoordinator der Hilfsorganisation World Vision, Jeremiah Tabua. "Ich kann eine Reihe von Häusern sehen, die weggespült wurden." In der Stadt Venga wurden laut Word Vision die Häuser durch die Flutwelle meterweit fortgeschwemmt worden, im Dorf Nela seien 95 Prozent der Behausungen zerstört worden.

2007 waren auf den Salomonen bei einem Tsunami infolge eines schweren Erdbebens mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Tausende wurden obdachlos. Die Inselgruppe liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, auf dem die Erde wegen der Reibung tektonischer Platten immer wieder stark bebt. (APA, 7.2.2013)