Bild nicht mehr verfügbar.

Die Maya selbst glauben nicht an den Weltuntergang, nur weil das Ende ihres Kalenders bevor steht. Als Anlass für Partys und Events dient das Datum aber allemal.

Foto: EPA/ALEX CRUZ

Wien - Während im Bergdorf Bugarach am Rand der Pyrenäen ein wahrer Hype um den vermeintlichen Weltuntergang am 21. Dezember ausgebrochen ist (siehe Reportage: In Südfrankreich den Weltuntergang überleben), nähert man sich dem ominösen Datum in Österreich lockerer. Aber nicht ganz untätig: Denn mancher Veranstalter nutzt das Thema Apokalypse für ganz besondere Aktivitäten - von literarischer Lesung über Kabarettabend bis hin zu jeder Menge Weltuntergangspartys. Frei nach dem Motto "Trinkt um euer Überleben!"

Über 180 Mal wurde der Untergang der Welt bereits vorhergesagt, so viel Aufmerksamkeit wie 2012 bekam das Ende aber kaum. Auch wenn sowohl die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA als auch die Nachkommen der Maya Entwarnung geben, wird am 21. Dezember trotzdem gefiebert und gefeiert.

Zum Beispiel mit Cornelius Obonya und Katharina Straßer im Wiener Stadtsaal, die ab 23 Uhr unter "Best of Apocalypse" einen Liederabend am Ende der Welt zum Besten geben. Im Theater am Steg in Baden steht dagegen "Maya Time Code" auf dem Programm, ein "Balanceakt zwischen archaischer Mythologie und pechschwarzem Humor".

Literarische Apokalypse in Graz

Ein literarisches Ende gibt es in Graz: Bei "Weltuntergang Live!", einer multimedialen Lesung, präsentieren sieben Mitglieder des Grazer Autorinnen und Autoren Kollektivs Ausschnitte aus ihren Endzeitromanen. In Tirol bereitet man sich schon seit Anfang Dezember für die Apokalypse vor: Das Freie Theaterfestival Innsbruck widmet sich 2012 drei Wochen lang (1. Dezember bis 21. Dezember) in neun Produktionen gemeinsam dem Weltenende. Jeder Theatermacher auf seine ganz eigene Art und Weise.

Aber auch in Sachen Marketing kann ein Weltuntergang manchmal ganz nützlich sein: Im Fotowerk Wien läuft noch bis 22. Dezember die Ausstellung "gofoto & more - Der Kunstmarkt zum Weltuntergang" und bietet die "etwas anderen Bilder für das besondere Geschenk". Zu sehen und kaufen gibt es unter anderem Mozartplakatwürste und Klimtspeibsackerl, Karikaturen von Rudi Klein oder frittierte Fotos von Romana Dorant.

Party bis der Weltuntergang kommt

Den "Last Hangover Before Apocalypse" versprechen jede Menge Weltuntergangspartys am 21. Dezember. Auf Facebook hat sich bereits die Gruppe "Weltuntergangsparty" gebildet, Teilnehmer sind unter anderem das Stadtcafé Innsbruck und der Melkerkeller Baden, wo das Motto lautet: "Erlebe die vielleicht letzte Party deines Lebens!" Auch die Gruppe "Weltuntergang mit anschließender Aftershowparty" erfreut sich großer Beliebtheit.

In Wien kann das Ende ganz schön laut werden: In der Szene Wien wird mit Metalklängen von unter anderem "Before The Fall" und "Black Inhale" "Armageddon" erwartet. Im Fluc gibt es zum "End of the World Special" das erste Live-Set von MauMauMusic. 

Aktivitäten in den Bundesländern

"Wir lassen uns das Feiern nicht verderben, schon gar nicht vom Weltuntergang!", werben auch Endzeitpartys in den Bundesländern: Zum Beispiel in der Mehrzweckhalle Irnfritz (NÖ), im Club Estate in Wiener Neustadt, in der Nachtwerft in Linz, in der Cselley Mühle in Oslip (Burgenland) und im Sudkessel in Bludenz (Vorarlberg).

Wer dem Ende lieber vor dem Fernseher harrt, der sollte sich ZDFneo überlegen: Hier lädt das Entertainerduo Joko & Klaas zur großen "Weltuntergangsshow" - fixe Gästezusagen gibt es aber noch keine, startet die Show doch erst nach 22 Uhr und wer weiß, ob die Welt da noch steht.

Blick über die Grenze

Ein ganz besonderes Spektakel gibt es auch in Dresden, wo eine der drei erhaltenen Maya-Handschriften, der sogenannte "Codex Dresdensis" liegt: Das Publikum hat nicht nur die Chance, einen Blick auf die Handschrift zu werfen, sondern wird dabei auch musikalisch gut unterhalten. Die Dresdner Sinfoniker, die aus Musikern führender europäischer Orchester bestehen und sich zeitgenössischer Musik verschrieben haben, geben ein Konzert, das sich vor der Kultur der Maya verbeugen soll. Anschließend folgt eine "Überlebensparty". (APA/red, derStandard.at, 7.12.2012)