GooPhone I5: Hersteller aus Hongkong kopiert Unibody-Look.

Foto: GooPhone

Diese Kopie wird dreist unter dem Namen "iPhone 5" vermarktet.

Screenshot: derStandard.at

Obwohl das iPhone 5 noch nicht offiziell vorgestellt wurde und dessen Aussehen damit noch nicht als hundertprozentig bestätigt angesehen werden kann, haben die ersten chinesischen Hersteller bereits Klone im Angebot.

Aufwendige Nachahmungen

Diese kopieren das kolportierte Design des neuen Apple-Smartphones detailliert, unterscheiden sich aber dramatisch hinsichtlich des Innenlebens. Bisherige Kopien von iPhone 4 und 4S basierten in der Regel auf den Mediatek-Plattformen MTK 6573 und MTK 6575. Letztere bietet einen mit einem GHz getakteten Single-Core-Prozessor, 3G sowie zwei Kameras, wobei rückseitig maximal fünf Megapixel unterstützt werden. Die maximale Bildschirmauflösung liegt bei QHD (540 x 960 Pixel). Als GPU fungiert die mittlerweile etwas angestaubte SGX-530er-Serie von PowerVR.

Klone rüsten auf Dual Cores auf

Neuere Imitate könnten zum Teil mit der Nachfolgeplattform MTK 6577 ausgestattet sein, die einen Dual-Core-Prozessor mit bis zu 1,2 GHz Takt sowie Unterstützung für Kameraauflösungen von bis zu acht Megapixel mitbringt. Die restlichen Spezifikationen entsprechen weitestgehend dem Vorgänger. Im Frühjahr 2013 wird mit der ersten Quad-Core-Plattform von Mediatek gerechnet, was einen weiteren Leistungsschub für Chinaphones bedeutet und die iPhone-Imitate in Sachen Performance ihrem Vorbild näher bringen dürfte.

Android mit iOS-Make-up

Vorinstalliert ist normalerweise Android, neuere Geräte werden in der Regel mit Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" ausgeliefert, wobei die Oberfläche stark überarbeitet und iOS 5 nachempfunden ist. Originäre iOS-Features wie Siri sucht man daher vergeblich.

Wiederholungstäter GooPhone

Ein erster Klon stammt von einem unbenannten Produzenten und klaut auch den Namen des Vorbilds. Eine zweite Variante, die bald in Umlauf kommen dürfte, heißt "GooPhone I5". Das in Hongkong ansässige Unternehmen GooPhone ist bekannt für seine Nachbauten bekannter Smartphones und führt auch Klone von Samsungs Galaxy S3, HTC One X und weiterer Geräte im Programm.

Vorsicht beim Import

Angesprochen wird Kundschaft in der Volksrepublik, die sich Apples Telefon nicht leisten kann, auf dessen "Stylefaktor" aber nicht verzichten will. Die Pseudo-iPhones werden voraussichtlich auch über diverse Händler in den Westen importierbar sein und zwischen 150 und 200 Euro kosten. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Bei der Einfuhr von Nachahmungen, insbesondere wenn das Firmenlogo des Originalherstellers angebracht ist, droht Ungemach von der Justiz. (gpi, derStandard.at, 29.8.2012)