Nach einer Verfügung durch Motorola muss Apple in Deutschland den Push-Mail-Dienst für iCloud und MobileMe deaktivieren.

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Apple hat aufgrund der Patentklage von Motorola den Push-E-Mail-Service für iCloud und MobileMe in Deutschland abgeschaltet. Darüber informiert das Unternehmen in einem aktuellen Support-Artikel. Motorola hatte Anfang Februar eine Verfügung gegen Apple erzielt.

Permanente Verfügung

Hintergrund ist das europäische Patent mit der Nummer EP0847654, das eine Methode zur Synchronisierung von Daten beschreibt (der WebStandard berichtete). Motorola konnte vor einem deutschen Landesgericht eine permanente Verfügung in dieser Instanz erzielen. Apple bleibt allerdings noch eine Einspruchsmöglichkeit.

Manuelles Abrufen oder nach Zeitplan

Für Nutzer in Deutschland ist der generelle Empfang der Mails nicht eingeschränkt. Die Nachrichten werden derzeit jedoch nur dann geladen, wenn Nutzer das Mail-Programm öffnen oder die Mails nach einem vordefinierten Zeitplan (z. B. alle 15 Minuten) aktiv abgerufen werden. So können User auch weiterhin sichergehen, dass E-Mails im Hintergrund automatisch geladen werden.

Kontakte und Kalender nicht betroffen

Nicht betroffen ist der Push-Service auf Desktop-Rechnern und im Internet. Für Kontakte, Kalender und Dienste anderer Anbieter funktionieren die Push-Benachrichtigungen ebenfalls weiterhin. Außerhalb von Deutschland wird der Push-Dienst für iCloud automatisch aktiviert, MobileMe-User müssen ihn manuell einschalten.

Berufung angekündigt

Apple hält das Patent von Motorola nach eigenen Angaben für ungültig und hat bereits angekündigt, Beschwerde gegen die Verfügung einzulegen. (br, derStandard.at, 24.2.2012)