Foto: derStandard.at/Sorge

Der Einstieg von Media Markt in den Online-Handel sorgt für Aufregung. Zumindest beim Geschäftsführer von DiTech Damian Izdebski. In seinem Blog auf ditech.at greift er den Media Markt-Geschäftsführer Frank Kretzschmar an. Dieser wird in der Kronen Zeitung vom 20.01. mit den Worten zitiert: "Wir haben derzeit 3500 Produkte im Web und bauen schnell aus. Als einziger Anbieter kann man bei uns z. B. online kaufen und dann im Geschäft abholen, umtauschen etc."

"Fehleinschätzung der Marktentwicklung"

Izdebski fragt Kretzschmar auf seinem Blog, "ob Sie mit der Aussage (...) bewusst nicht davor zurückschrecken, die Unwahrheit zu erzählen, oder ob Sie es einfach nicht besser wissen." Weiters wirft er dem Media Markt-Geschäftsführer eine Fehleinschätzung des Marktes vor: "Es ist für mich als Unternehmer faszinierend, wie die großen Konzerne es manchmal schaffen, die Realität am Markt wegzublenden, um die Fehleinschätzung der Marktentwicklung und ihre Versäumnisse der letzten 10 Jahre gegenüber der Öffentlichkeit schön zu reden."

"Perfektes System"

Media Markt begründete seinen späten Einstieg in den Online-Handel damit, dass man ein perfektes System bieten muss, weil die Kunden das von Media Markt erwarten. In drei bis fünf Jahren möchte Media Markt damit die Nummer 1 im österreichischen Online-Handel sein. Momentan ist Amazon klarer Marktführer.

Bereits seit Jahren

Izdebski wirft Media Markt vor, dass viele kleinere Händler bereits seit langer Zeit ein sehr gutes System anbieten. Auch Ditech selbst bietet "bereits seit 11 (elf!) Jahren die Möglichkeit einer Online-Reservierung und Abholung der Produkte im Geschäft."

Berechtigte Kritik?

Wenn ein großer Anbieter in einen bereits bestehenden Markt drängt, herrscht unter den bestehenden Anbietern Aufregung, da unklar ist, ob sie gegen einen finanziell potenten Mitbewerber bestehen können. Es stellt sich aber die Frage, ob Media Markt nicht zu spät in den Online-Handel eingestiegen ist. Schließlich haben sich in den letzten Jahren schon viele Händler profilieren können. (soc)