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Apple versucht Investoren zu beruhigen: Schuld an den schwächeren Verkaufszahlen seien nur die Gerüchte vor dem iPhone 4S-Start

Foto: AP

In den vergangenen Jahren konnte Apple bei der Präsentation von Quartalsergebnissen Analysten und Investoren immer mit Rekordzahlen zufriedenstellen. Nach der Bekanntgabe der aktuellen Bilanz zeigen sich diese nun jedoch enttäuscht. Im vierten Geschäftsquartal gingen "nur" etwas mehr als 17 Millionen über die Ladentische, weniger als erwartet. Hat das iPhone seinen "Drive" verloren? Nein, meint Apple, schuld daran seien die Gerüchte rund um das iPhone 5 und 4S.

Erstmals seit 2008 unter Erwartungen

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat Apple zwar um 21 Prozent mehr iPhones verkauft, doch Analysten gingen von 20 Millionen Stück aus. Der Umsatz stieg um 39 Prozent auf 28,27 Milliarden US-Dollar an, Analysten waren jedoch von 29,69 Milliarden Dollar ausgegangen. Es ist das erste Mal seit Ende 2008, dass Apple die hohen Erwartungen nicht erfüllen könnte.

Gerüchte Schuld

Finanz-Chef Peter Oppenheimer erklärt die Verkaufszahlen gegenüber Reuters damit, dass die Gerüchte kurz vor Start des neuen Modells viele Kunden vom Kauf eines älteren Geräts abgehalten hätten. Schon Monaten zuvor waren Berichte um das iPhone 4S und das iPhone 5, das allerdings nicht vorgestellt wurde, ein brandheißes Thema in der Apple-Welt. Im Sommer hatte Apple zudem iOS 5 und iCloud offiziell für Herbst angekündigt, was den Gerüchten um ein neues iPhone weitere Glaubwürdigkeit verliehen hatte.

Nachfrage im Weihnachtsgeschäft

Einige Beobachter gehen davon aus, dass auch dem Wechsel an der Konzernspitze die Schuld für das Ergebnis gegeben werden könnte. Erst Ende August hatte Tim Cook Steve Jobs als CEO abgewechselt. Dass für das Unternehmen aus Cupertino nun ein Abwärtstrend beginnt, glauben jedoch nicht alle Analysten. Die Nachfrage werde im Weihnachtsgeschäft wieder aufflammen. Und so wurden vom iPhone 4S, das am vergangenen Freitag in ersten Ländern auf den Markt gekommen ist, am ersten Verkaufswochenende bereits vier Millionen Stück verkauft. Ein weiterer Schub wird Ende des Monats erwartet, wenn das Gerät in weiteren Ländern verfügbar wird. 

Stärkerer Gegenwind

Auch wenn Apple Zuwächse verzeichnen kann, muss das Unternehmen doch, um Investoren zufrieden zu stellen, immer wieder Rekorde brechen. Der Konzern gibt sich zwar sehr selbstsicher, das in Zukunft zu schaffen und etwa auf mit dem iPad weiterhin den Tablet-Markt zu dominieren. Doch aus Richtung der Konkurrenz bläst gen Cupertino ein immer schärferer Gegenwind. Am Tablet-Markt könnte Amazons günstiges Android-Modell Kindle Fire Marktanteile abgraben.Bei Smartphones muss sich Apple mit starken Rivalen wie Samsungs Galaxy-Serie messen. Das nun vorgestellte Galaxy Nexus mit der neuesten Android-Version 4.0 Ice Cream Sandwich wird es dem iPhone 4S im Weihnachtsgeschäft jedenfalls nicht leicht machen. (br/derStandard.at, 19. Oktober 2011)