Über die gesetzlich vorgeschriebene Inflationsanpassung für Kategorie- und Richtwertmieten wird zur Zeit heftigst diskutiert. Wie derStandard.at berichtete, fordert die Wiener Arbeiterkammer eine Änderung des Mietrechtsgesetzes. "Von der hohen Inflation profitieren die Hausherren, ohne etwas zu leisten", kritisierte AK-Präsident Herbert Tumpel. Von Seiten der FPÖ wurde die Mieten-Erhöhung als eine "unverschämte Preistreiberei" bezeichnet.

Mieten sollen Baukostenindex angepasst werden

"Es ist absurd in diesem Zusammenhang zu polemisieren, dass die 'Hauseigentümer davon profitieren, ohne etwas zu leisten'", wehrt sich Friedrich Noszek, Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes, in einer Aussendung. Das Gegenteil sei der Fall: "Da der für die Hausbesitzer relevante Baukostenindex stärker steigt als der für die Berechnung herangezogene Verbraucherpreisindex, haben die Hauseigentümer bei jeder Indexanpassung sogar einen wirtschaftlichen Verlust." Die Index-Schere gehe immer weiter auseinander, daher fordere der Haus- und Grundbesitzerbund eine Anpassung der Mieten nach dem Baukostenindex.

Höhere Mieten als Werterhaltung notwendig

Die Inflationsanpassung der Mieten sei kein Zusatzverdienst für die Hauseigentümer, sondern eine Werterhaltung, die auch weiterhin notwendige Investitionen ermöglicht. "Würden die automatische Indexierung der Mieten, wie von der AK gefordert, tatsächlich abgeschafft, kämen die Investitionen in die Gebäude mittelfristig zum Stillstand. Der Zustand der Gebäude würde sich verschlechtern und das wäre für alle Beteiligten ein Nachteil", so Noszek. (red)