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Der Wunsch nach einem makellosen Körper wird bei vielen durch das Skalpell erfüllt.

Foto: APA/EPA/MAURIZIO BRAMBATTI

Berlin  - Die Zahl jener Deutschen, die ihr bestes Stück unters Messer legen, steigt. "Mittlerweile liegen Penisvergrößerungen auf dem siebenten Platz der schönheitschirurgischen Eingriffe bei den Männern", berichtete Sven von Saldern, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie. "Das hat uns selbst überrascht. Denn der Eingriff ist rein ästhetischer Art."

Am häufigsten lassen Männer Fett absaugen, ergab eine - freiwillige - Befragung unter 1.100 Patienten. Bei den Frauen liegt die Brustvergrößerung weiter ganz vorn (29 Prozent). Obwohl bei ihnen Intimchirurgie nicht in den "TopTen" landete, sei sie seit Jahren auch bei Frauen sehr nachgefragt, berichtet von Saldern. "Das hat bestimmt auch mit dem Trend zur Intimrasur zu tun." 

Der Wunsch nach mehr Volumen

Anders als bei den Männern gebe es bei Frauen aber auch einen hohen Anteil von funktionellen Beschwerden, die durch eine Operation behoben werden könnten. "Bei den Männern ist da nur der Wunsch nach mehr Volumen. Ein psychologisch besonders sensibles Thema, denn nicht immer können die hohen Erwartungen erfüllt werden." Schließlich sei eine Penisvergrößerung kein Potenzmittel. "Ich glaube nicht, dass das ein Trend ist, der in die Breite streut", räumt der plastische Chirurg ein. Aber anders als früher, rede man heute eben über das Thema.

Faltenaufspritzungen weiterhin beliebt

Besonders beliebt - bei beiden Geschlechtern - sind zudem Injektionen mit Botox oder Faltenfüllmaterialien (Filler). Belastbare Zahlen, wie viele schönheitschirurgische Behandlungen in Deutschland insgesamt unternommen werden, gibt es aber nicht. "Insgesamt nimmt die Gesamtzahl der Eingriffe nach gewissen Schwankungen der vergangenen Jahre wieder zu", sagte von Saldern. Der Hauptzuwachs liege bei den "sanften Verfahren", also Injektionen mit Botox und Fillern.

Stöger will strengere Regelungen

Gesundheitsminister Alois Stöger sieht im Bereich der ästhetischen Chirurgie Handlungsbedarf. Stöger wünsche sich laut Ö1-Morgenjournal strengere Regelungen, vor allem was chirurgische Eingriffe bei Minderjährigen und die Berufsbezeichnung betrifft. Denn Schönheitschirurg könne sich in Österreich bisher jeder Allgemeinmediziner nennen. (APA/red)