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Aktuelles Bild von "Happy Feet", der sich auf dem Weg der Besserung befindet.

Foto: Foto:New Zealand Herald, Mark Mitchell/AP/dapd

Wellington - Ursprünglich war es einfach nur eine spektakuläre Einzelmeldung: Ein junger Kaiserpinguin ist vom Kurs abgekommen und hat sich bis nach Neuseeland verirrt - die Nordinsel wohlgemerkt: über 3.000 Kilometer muss das Tier geschwommen sein. Danach hat sich die Geschichte um den mittlerweile "Happy Feet" genannten Vogel irgendwie verselbstständigt und ist vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu einer wahren Soap Opera geraten. Inklusive Krankenhaus-Subplot.

Reicher Gönner aufgetaucht

Nun denn, dann wollen wir Ihnen auch das voraussichtliche Ende der Pinguin-Saga nicht vorenthalten: "Happy Feet" muss seinen Weg in die Antarktis selbst zurückfinden und sich damit gewissermaßen dort einschmuggeln. Das Tier soll im Meer ausgesetzt werden, wenn es wieder fit ist, beschloss ein Expertenteam am Mittwoch nach Angaben der Zeitung "New Zealand Herald".  Das Angebot eines Millionärs, der "Happy Feet" eine "Kabine" auf einem russischen Eisbrecher buchen wollte, welcher im Februar in die Antarktis fährt, wird deshalb nicht wahrgenommen.

"Wir bringen ihn nicht in die Antarktis zurück, weil Kaiserpinguine im Alter wie dieser normalerweise um diese Jahreszeit weiter nördlich auf dem Packeis sind oder im offenen Meer schwimmen", sagte der Sprecher der Tier- und Umweltschutzbehörde, Peter Simpson. Dahinter steckt auch eine juristische Komponente: Gemäß dem internationalen Antarktisvertrag dürfen keine lebenden Vögel in die Antarktis gebracht werden. Das wiederum hat ökologische Gründe: So soll verhindert werden, dass Tierseuchen in das empfindliche Ökosystem eingeschleppt werden.

Blick in die Krankenakte

"Happy Feet" erholt sich derzeit im Zoo von Wellington von mehreren Magenspülungen. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, teilte der Zoo mit. Der Pinguin hatte nach seiner Ankunft an einem Strand der Nordinsel vor gut einer Woche Sand gefuttert, der ihm schwer im Magen lag. Röntgenbilder zeigten, dass er immer noch Sand und Stöckchen im Bauch hat, die hoffentlich auf natürlichem Wege abgingen, sagte Zoosprecherin Kate Baker.

Am Samstag gab es für den Patienten einen Milkshake mit Fisch, nachdem er zum vierten Mal operiert worden war. Jetzt werde die Auswertung einer Röntgenuntersuchung abgewartet, bevor eine Entscheidung über die weitere Behandlung getroffen werde, erklärte Lisa Argilla vom Wellingtoner Zoo. "Happy Feet" mache aber gute Fortschritte.(red/APA)