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Ein Mann wird auf Radioaktivität geprüft.

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Rauchwolken über Fukushima am Montag
>>> Hintergrund: Was bedeuten Dampf und Rauch über Fukushima?

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Arbeiter im Kontrollraum im Reaktor 3 in Fukushima.

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Inzwischen wurde auch in Wasser und Staub, aber auch in Gemüse und Milch aus der Region eine radioaktive Verseuchung registriert.

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Die Arbeiten waren am Montag vorübergehend eingestellt worden, nachdem Rauch und Dampf über zwei Reaktoren aufgestiegen waren.

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Hitze und neue Rauchschwaden über dem Atomkraftwerk Fukushima eins haben die Rettungsarbeiten an dem Wrack weiter erschwert. Trotzdem wurde für alle sechs Meiler ein Stromanschluss hergestellt. Die japanische Regierung sprach am Dienstag weiter von einer "äußerst angespannten" Lage. Mehr als zehn Tage nach der Erdbeben-Katastrophe setzte sie zwei Atomexperten als Berater ein. Der AKW-Betreiber Tepco entschuldigte sich bei Atom-Flüchtlingen.

Die Armee soll künftig täglich über die verstrahlte Anlage fliegen, um die Temperatur zu messen. Das US-Militär bot Japan Hilfe im Kampf gegen den Super-GAU an.

Rauch und Hitze

Am Dienstag konnten die Arbeiter in Fukushima eins wieder Wasser auf Reaktor 3 sprühen, um die heißen Brennstäbe zu kühlen. Die Arbeiten waren am Montag wegen Rauchs eingestellt worden. In Block 3 lagert auch hochgiftiges Plutonium. Hitze erschwerte jedoch die gefährliche Arbeit der AKW-Arbeiter und der anderen Helfer. "Es ist nach meinem Gefühl schwierig, von Fortschritten zu sprechen", sagte Industrieminister Banri Kaieda nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo.

Am Dienstag stieg über den Reaktorblöcken 3 und 2 neuer Rauch auf. Bei Block 3 sei das möglicherweise ein Hinweis auf brennende Trümmer oder Öl, erklärte Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa. Bei dem weißem Dampf über Block 2 handle es sich hingegen um erhitztes Wasser.

Nach Angaben des Energiekonzerns Tepco nahmen Dampf und Rauch jedoch ab - eine Gefahr für die Arbeiter sei unwahrscheinlich. Deswegen sollte das Wassersprühen auch bei Block 4 fortgesetzt werden.

Stromversorgung

Die Arbeiten um die Stromversorgung für die Reaktortechnik wieder herzustellten, konnten ebenfalls fortgesetzt werden, wie der Sprecher der Atomsicherheitsbehörde (NISA), Hidehiko Nishiyama, erläuterte. Nach Angaben der Agentur Kyodo haben inzwischen alle sechs Reaktoren eine Verbindung zur Stromversorgung.

Die Behörden hoffen, dass die Arbeiten zum Einschalten des Stroms in den Blöcken 1 und 2 bis Mittwoch abgeschlossen werden können, berichtete der Fernsehsender NHK. Sollte man dabei auf unerwartete Defekte stoßen, könne sich dies aber auch verzögern, sagte Nishiyama. Ziel ist es, die Beleuchtung in den Kontrollräumen wiederherzustellen und die reguläre Kühlung der Anlagen in Gang zu bringen.

Auch zu den Reaktorblöcken 3 und 4 sei eine Stromleitung verlegt worden, sagte der Behördensprecher. Sobald sichergestellt sei, dass die Technik unversehrt sei, werde dort ebenfalls mit den elektrischen Anschlussarbeiten begonnen. Dies wird nach Informationen von NHK für Donnerstag erwartet.

Verteidigungsminister Kitazawa will bis Donnerstag entscheiden, ob Japan ein Hilfsangebot aus den USA annimmt. Das amerikanische Militär soll nach Kyodo-Informationen angeboten haben, ein Team von Atomexperten ins havarierte Kraftwerk zu schicken.

Die japanische Armee soll nun täglich - und nicht mehr zweimal wöchentlich - über Fukushima eins fliegen, um in der Anlage die Temperatur zu messen. Das sagte Verteidigungsminister Kitazawa nach Angaben des Fernsehsenders NHK.

Starke radioaktive Belastung des Meerwassers

Unterdessen wurde eine starke radioaktive Belastung des Meerwassers festgestellt. Bei Jod-131 sei ein Wert gemessen worden, der das gesetzliche Maximum um den Faktor 126,7 übersteige, berichtete der Fernsehsender NHK. Bei Cäsium-134 sei die Verstrahlung fast 25 mal, bei Cäsium-137 etwa 17 mal so hoch wie zulässig. Nach Auswertung der Probe von einem Standort 100 Meter südlich des havarierten Kraftwerks kündigte die Betreibergesellschaft Tepco weitere Tests vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu an.

"Wir betrachten das nicht als eine extreme Bedrohung", sagte Nishiyama unter Hinweis auf die Evakuierungszone im Umkreis von 20 Kilometern rund um das Kraftwerk Fukushima eins. Eine Ausweitung der Zone sei bisher nicht geplant, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Es sei außerdem noch zu früh, um die Auswirkungen der Verstrahlung auf Fische im Meer und auf Pflanzen zu beurteilen.

Die Zahl der Toten steigt derweil weiter. Nach jüngsten offiziellen Angaben kamen bei dem Beben und dem Tsunami am 11. März 9.079 Menschen um. Die Zahl der Vermissten lag bei 12.645 in sechs Präfekturen. Fast 320.000 Menschen seien in Notunterkünften untergebracht, berichtete die Agentur Jiji Press.

Die zwei Atomkraftwerke in Fukushima sind nach Angaben des Betreibers von einer 14 Meter hohen Flutwelle getroffen worden. Das sei mehr als doppelt so hoch, wie Experten bei der Planung der Anlagen erwartet hatten, berichtete der Sender NHK unter Berufung auf Tepco. (APA)