Moskau - Der Absturz dreier russischer Satelliten in den Pazifik (hier die Nachlese) wirkt sich auf das gesamte Programm aus: Vorerst werden alle Starts mit der Proton-Trägerrakete abgesagt, verlautete am Freitag aus der russischen Raumfahrtbehörde. Dies gilt auch für den für 20. Dezember geplant gewesenen Start des Satelliten KA-SAT: Mit diesem 5,8 Tonnen schweren Hochleistungssatelliten will der Satellitenbetreiber Eutelsat in Europa schnellere Internetverbindungen ermöglichen. Allein in Deutschland hofft der Betreiber auf 200 000 Kunden. Der Start solle aber trotz der aktuellen Verzögerung noch 2010 erfolgen, hieß es weiter.

Am vergangenen Sonntag war eine Proton-Rakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur gestartet, die drei Satelliten für das russische Navigationssystem GLONASS ins All bringen sollte. Nach Angaben der Raumfahrtbehörde erreichte sie aber nicht die vorgesehene Umlaufbahn, die Satelliten stürzten vor Hawaii ins Meer. Experten machten anschließend einen Programmierungsfehler im Computersystem an Bord der Trägerrakete verantwortlich. Der Absturz bedeutet einen enormen Rückschlag für die russischen Ambitionen, ein eigenes Satelliten-Navigationssystem anzubieten und damit dem US-System GPS und dem künftigen europäischen System Galileo Konkurrenz zu machen. (APA/red)