Moskau - Russland hat wegen einer schweren Panne auf einen Schlag gleich drei Satelliten für den geplanten Ausbau seines Navigationssystems GLONASS verloren - der Schaden wird auf mehrere 100 Millionen Euro geschätzt. Behörden sprachen von einer "unvorhergesehenen Situation", ohne allerdings Details zu nennen. Der Zwischenfall gilt als Rückschlag für Russland, das mit GLONASS dem US-Navigationssystem GPS und dem künftigen europäischen System Galileo Konkurrenz machen will.

Der Transport der Satelliten mit einer Proton-Rakete schlug am Sonntag nach dem Start auf dem Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan fehl, berichteten russische Agenturen. Die Satelliten fielen nach Angaben der Staatsagentur Ria Nowosti unweit von Hawaii in den Pazifik. Ein Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums sagte, dass die Formation, die laut aktuellen Planungen aus insgesamt 30 Satelliten bestehen wird, trotzdem bald vervollständigt werden solle. Bisher seien 26 GLONASS-Satelliten im All, darunter auch zwei als Reserve.

Das bereits 1993 beschlossene Regierungsprogramm zum Aufbau eines russischen weltumspannenden Satellitensystem hat sich immer wieder verzögert und im Lauf der Jahre auch modifiziert. Regierungschef Wladimir Putin hatte gar angekündigt, westliche Handyhersteller könnten dazu verpflichtet werden, GLONASS auf ihren Geräten zu installieren. (APA/red)