Nach dem Pentagon kritisieren nun auch Menschenrechtsorganisationen die Whistleblower-Plattform Wikileaks dafür, in den jüngst veröffentlichten Unterlagen die Namen von afghanischen Zivilisten nicht zur Gänze gelöscht zu haben. Fünf Menschenrechtsgruppen sollen laut dem Wall Street Journal nun einen Beschwerdebrief an Wikileaks-Gründer Julian Assange gemailt haben.

Verfolgung durch Taliban befürchtet

Konkret werde kritisiert, dass nicht alle Namen aus den zuletzt veröffentlichten Dokumenten entfernt wurden und afghanische Zivilisten, die dem US-Militär geholfen hätten, nun Repressalien fürchten müssten. Die Taliban hätten bereits angekündigt, mithilfe der Dokumente Personen ausforschen zu wollen, die mit den USA kooperieren, und sie zu bestrafen.

Assange: Niemand hilft uns

Die Kritik kommt unter anderem von Amnesty International (AI). Assange habe auf das Mail geantwortet, dass die Organisationen ja ihre Hilfe beim Durchsehen der Dokumente anbieten könnten. Seitens AI sei daraufhin das Angebot gekommen, dieses Thema bei einer Telefonkonferenz zu besprechen mit dem Hinweis, dass die Organisation selbst nur limitierte Ressourcen habe. Assange habe geantwortet, dass er keine Zeit habe, sich mit Personen abzugeben, die selbst nichts unternehmen wollten nur um "ihre eigenen Ärsche in Sicherheit zu bringen". Später hieß es über den Twitter-Account von Wikileaks, dass weder Pentagon, noch Medien, noch Amnesty Verantwortung übernehmen wollten. (red)