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Hunderte Menschen nahmen an der Bestattung Mokos teil.

Foto: AP Photo/Christine Cornege

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Am 8. Juli war der Delfin tot am Strand gefunden worden.

Foto: AP Photo/New Zealand Herald, Alan Gibson

Wellington - Hunderte Menschen haben sich am Freitag im Whakatane-Distrikt auf der neuseeländischen Nordinsel versammelt, um einem Delfin das letzte Geleit zu geben: Moko, ein junger Großer Tümmler (im Video ist fälschlicherweise von einem Weibchen die Rede; Anm.), hatte es zur Berühmtheit gebracht, weil er gerne ganz nahe an die Küste kam und mit Menschen spielte. Was allerdings einen traurigen Hintergrund hatte: Der Delfin hatte keinen Anschluss bei Artgenossen gefunden, war einsam und suchte daher den Kontakt zu Menschen.

Weltruhm erlangte Moko im März 2008: Damals schwamm er zu zwei gestrandeten Zwergpottwalen am Strand von Mahia und geleitete sie sicher aufs offene Meer hinaus. Sein Spieltrieb im Umgang mit Menschen hatte hingegen auch Schattenseiten: Zwar reisten viele Touristen extra zu Mokos bevorzugtem Strand, um mit dem Delfin zu spielen - doch mehrten sich auch kleinere Zwischenfälle mit dem heranwachsenden und immer kräftiger werdenden Delfin. Einmal umkreiste Moko eine Schwimmerin unablässig und hinderte sie daran an den Strand zurückzukehren. "Wir haben eine Weile gespielt, aber als ich zurückschwimmen wollte, spielte er einfach weiter", berichtete die Frau. "Dann hat mein Verstand eingesetzt: Ich war draußen auf dem Ozean mit einem wilden Tier und niemand in Sichtweite." Letztlich wurden ihre Hilferufe gehört und die Frau von einem Boot gerettet. Auch Surfer berichteten von eher turbulenten Begegnungen mit dem Delfin - auf Dauer übel nahm es ihm jedoch niemand, auch wenn Biologen warnten, dass ein ausgewachsener Delfin durchaus gefährlich werden kann.

Vor einer Woche wurde dann ein toter Delfin an einen Strand nahe der Stadt Gisborne gespült; anhand von Größe, Narben und Zähnen wurde dieser als Moko identifiziert. Bei der Autopsie konnte keine genaue Todesursache festgestellt werden - die Kollision mit einem Boot oder Tod durch Ertrinken - etwa weil Moko sich in einem Fischernetz verheddert hätte - konnten jedoch ausgeschlossen werden. Nach der Autopsie wurde der berühmt gewordene Delfin in einem drei Meter langen blauen Sarg nach Whakatane zurückgebracht und im Rahmen einer Zeremonie mit großem Besucherandrang auf Matakana Island bestattet. (red)