Die für Montag, 26. Juli geplante und am Dienstag abgesagte Gedenkmesse anlässlich des Todestages von Ständestaats-Kanzler Engelbert Dollfuß wird nun am 2. November stattfinden. (derStandard.at berichtete) Dabei wird nicht nur Dollfuß, sondern aller verstorbenen Kanzler sowie den verstorbenen Mitarbeitern des Kanzleramtes gedacht, gab das Bundeskanzleramt bekannt.

Die Gedenkmesse fand seit den 1960er Jahren rund um den Todestag des autoritär regierenden christlichsoziale Bundeskanzlers statt. Die Absage war erfolgt, da laut Kanzleramt das Datum zu "ungewollten politischen Interpretationen" geführt habe. Denn es habe sich schon seit jeher nicht explizit um eine Messe für Dollfuß, sondern für alle verstorbenen Kanzler gehandelt, hieß es aus dem Bundeskanzleramt.

Der seit 1933 autoritär regierende christlichsoziale Bundeskanzler Dollfuß war am 25. Juli 1934 von nationalsozialistischen Putschisten getötet worden. Dollfuß hatte zuvor das Parlament ausgeschaltet und reagierte per Notverordnung. Im Februar 1934 ließ Dollfuß gegen den sozialdemokratischen Schutzbund schießen, der folgende Bürgerkrieg forderte Hunderte Tote und besiegelte das Ende der demokratischen Republik der Zwischenkriegszeit. (APA)