Die Redakteure von ORF.at wehren sich gegen eine mögliche Einstellung des Technologieportals "Futurezone". Die Redakteursvertretung sprach in einer Aussendung von einer "gesetzlichen Verstümmelung" des ORF-Internet-Angebots. Für den Kompromiss um ein neues ORF-Gesetz müsse das Portal futurezone.orf.at als Bauernopfer herhalten, um für Ruhe auf dem heimischen Medienmarkt zu sorgen, bekunden die Mitarbeiter.

Schwerpunkt Bürgerrechte

Die "Futurezone" sei ein öffentlich-rechtliches Angebot mit den Schwerpunkten Netzpolitik und Bürgerrechte im digitalen Zeitalter "und als Vermittler relevanter Themen der Informations- und Kommunikationstechnologien einzigartig". Der ORF tue gut daran, gerade in diesem Bereich seine Informationskompetenz zu unterstreichen und im Sinne des demokratischen Grundverständnisses aufrechtzuerhalten, forderten die Redakteure. Hier werde der österreichischen Medienvielfalt großer Schaden zugefügt.

Foren

"Massiven Diskussionsbedarf" sieht die Redakteursvertretung von ORF ON auch hinsichtlich eines möglichen Verbotes von User-Foren auf den ORF.at-Seiten. Dies würde "eine erhebliche Einschränkung der österreichischen Internet-Öffentlichkeit bedeuten", hieß es in der Aussendung.

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Der Vorschlag, die "Futurezone" einzustellen, ist Teil einer vorläufigen Einigung zwischen ORF und Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) zum ORF-Gesetz. Im Gegenzug dazu würden die Verleger einer Ausweitung der Online-Werbemöglichkeiten auf vier Prozent der Gebühreneinnahmen zustimmen. Der von der Regierung ausgearbeitete Gesetzesentwurf sah zwei Prozent als Deckel vor, was etwa dem Status Quo entspricht, also kein Wachstum zulassen würde. (APA)