Einem Bericht des Multimedia-Portals IGN zufolge wurde im US-Bundesstaat Kalifornien eine Sammelklage gegen Sony Computer Entertainment America eingereicht. Der Grund dafür liegt in der Entfernung der "Other OS"-Funktion, durch welche die Nutzung einer Linux-Distribution auf der PlayStation 3 ermöglicht wurde. Aufgrund angeblicher Sicherheitsbedenken entschloss sich der japanische Konzern kurzerhand mittels Firmware-Update Anfang-April dieses Feature zu beseitigen. Einige Konsumenten sehen sich dadurch in ihren Rechten verletzt.

Gesetzesverstoß bei Bewerbung

Anthony Ventura heißt jener Mann, der Sony das Fürchten lehren möchte. Er reichte die Klage beim Bezirksgericht in Nord-Kalifornien vergangenen Dienstag ein. Ventura ortet einen Vertragsbruch, da Nutzer durch das Update in der Benutzung der Konsole eingeschränkt würden. Auch sei für ihn, sowie zahlreiche weitere Kläger, die Bewerbung der Linux-Unterstützung ein wesentlicher Kaufgrund gewesen. Dadurch habe Sony gegen das kalifornische Wettbewerbsrecht verstoßen.

Käufer der Konsole hätten keine Möglichkeit gehabt, über etwaige Abänderungen der Software-Lizenzbestimmungen zu verhandeln, immerhin habe man diese erst nach dem Kauf des Geräts erhalten, lautet die Argumentation der Klagschrift.

Noch keine Äußerung

Neben einer einstweiligen Verfügung werden auch Schadenersatzzahlungen von mehr als fünf Millionen US-Dollar begehrt. Unter den Klägern befinden sich PS3-Besitzer die ihr System zwischen 17. November 2006 und 27. März 2010 erworben und bis zu diesem Zeitpunkt nicht weiterkauft haben. Eine Stellungnahme hinsichtlich der Vorwürfe von Seiten Sony ist bislang noch ausständig.

Präzendenzfall

Bereits Mitte-April sorgte ein erzürnter Playstation-3-Käufer aus Großbritannien für Aufregung. Damals forderte der Betroffene erfolgreich rund 20 Prozent des Kaufpreises von Amazon UK zurück. Sony reagierte mit einer Aussendung indirekt darauf und verteidigte sich gegen einen angeblichen Gesetzesbruch. (red)