Wien - ORF-Chefredakteur Walter Seledec, zuständig für die Auslandskorrespondenten, fühlt sich missverstanden. Bewusst missverstanden: "Gegen mich läuft eine perfekte Intrige, die den Eindruck erweckt, dass ich Korrespondentenbüros schließen will und mich auch noch persönlich bereichern möchte. Beides ist unwahr - und gegen diese Vorwürfe werde ich auch gerichtlich vorgehen", sagt Seledec dem STANDARD.

Er bemühe sich seit Jahren, das Korrespondentennetz auszubauen, "wir haben niemanden in Südamerika und Sub-Sahara-Afrika, Berichte aus der Türkei könnten spannender sein als aus Polen". Generaldirektor Alexander Wrabetz habe aber das Budget um 300.000 Euro gekürzt und am 27. November 2008 ein Sparkonzept verlangt, das er (gegen seine Überzeugung) Wrabetz am 16. Jänner in nur einem Exemplar vorgelegt hat. Das Konzept fand sich nun in Medien wieder. (cs/DER STANDARD; Printausgabe, 21./22.2.2009)