Noch kein Ergebnis hat die Überprüfung der Telekommunikationstechnik der ÖBB im Zusammenhang mit der Alarmierung eines Bahnunfalles bei Traismauer (Bezirk St. Pölten) gebracht. "Ob es ein technisches Problem gab oder nicht, ist noch nicht klar", sagte ÖBB-Sprecher Alfred Ruhaltinger am Dienstag zur APA. In der Nacht auf vergangenen Freitag war ein 30-Jähriger mit seinem Pkw auf die Gleise gestürzt und von einem Güterzug getötet worden.

Alle internen Abläufe würden gecheckt. Weiters sei man sich bereits mit "144 - Notruf Niederösterreich" abgestimmt und die Sprachspeicher verglichen. "Irgendwohin müssen die Telefonate ja hingekommen sein", so Ruhaltinger. Die Diskussion mit der Rettungsorganisation hatte sich daran entzündet, dass laut ÖBB der Anruf bei ihrer Notruf-Hotline erst nach dem Zusammenstoß eingegangen sei. "144 - Notruf NÖ" hatte hingegen drei Mal vergeblich versucht, die ÖBB zu erreichen - zweimal habe niemand abgehoben, beim dritten Mal sei man auf ein Tonband gekommen - das es laut Ruhaltinger bei der Hotline aber nicht gibt.

"144 - Notruf NÖ" hat Montag per Einschreiben eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft St. Pölten geschickt, in der der Ablauf dokumentiert wurde. "Wir haben innerhalb weniger Minuten alle Alarmierungen durchgeführt", so Sprecher Stefan Spielbichler. Der nach dem Unfall im Auto Eingeklemmte hatte seine Freundin angerufen und ihr seine Zwangslage geschildert, worauf diese telefonisch Alarm schlug.

Man sei gemeinsam um eine Klärung bemüht, betonten beide Seiten, dass es darum gehe, eine durchgehende Informationskette sicherzustellen. Dass die Zusammenarbeit funktioniert, beweisen zehn bis 20 Kontakte pro Woche, wo Zwischenfälle im Bahnbereich gemeldet werden. Demgegenüber stehen laut "Kurier" Kommunikationspannen bei drei Unfällen im vergangenen Jahr. (APA)