Schon am 18. November präsentiert die Magazingruppe Styria Multi Media nun den neuerlich runderneuerten Wiener. Nur ziemlich genau einen Monat, nachdem Chefredakteur Maximilian Mondel den Verlag im Streit über Relaunchvorstellungen verlassen hat. Mondel wurde geholt, um das Monatsmagazin zu erneuern.

"Wir hatten eine Parallelredaktion"

"Wir hatten eine Parallelredaktion", bestätigt Verlagsboss Michael Tillian dem STANDARD, warum es trotz Mondels Abgang so schnell geht. Redaktionscontrollerin Gundi Bittermann entwickelte parallel ein Konzept für einen Wiener als Manager-Freizeit- und Luxusmagazin, das so nicht kommen soll. Mondels und Bittermanns Konzepte wurden bei Probelesern getestet. Bittermann übernahm nach Mondel "zwischen zwei Ausgaben".

Parallel zum fliegenden Wechsel stoppte Bittermann per Rundmail alle von Mondel erteilten Aufträge, erklärt die neue Chefredakteurin. Die Styria Multi Media habe vereinbarte Storys und Honorare gestoppt und wolle Ansprüche auf Mondel abwälzen, kursiert seither. Zu Mondel drang derlei jedenfalls noch nicht vor, sagt er.

Bittermann nennt diese Informationen "Quatsch" . Mit einer Ausnahme habe sie "eigentlich alle an Bord" (offenbar gibt es mehr Ausnahmen, also verabschiedete Autoren). "Mir ist das komplett neu", sagt auch Verlagsmanager Tillian. Er könne sich das "kumuliert nicht vorstellen" , eine solche Vorgabe müsste er kennen, "es gibt sie nicht". Höchstens "punktuell" könnte es Probleme geben, wie eben öfter "in diesem Geschäft".

"Hoffentlich ausgezeichnet"

Und wie soll der neue Wiener werden? "Hoffentlich ausgezeichnet" , sagt Bittermann, "Österreichs freches, kontroversielles Magazin. Aber nicht der Wiener von 1980." Cover einer Testnummer aus ihrer Parallelredaktion laut Insidern: Bildhauer Alfred Hrdlicka. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 4.11.2008)