Bild nicht mehr verfügbar.

Regelmäßige Zu-Bett-Geh-Zeiten helfen sehr beim Einschlafen

Foto: AP/Michael Dwyer

Wien - Entspannend, erholsam und möglichst ausreichend sollte der Schlaf sein. Zwischen sechs und acht Stunden friedliches Schlummern täglich wäre ideal, so die weitläufige Lehrbuchmeinung laut Josef Zeitlhofer von der Neurologischen Universitätsklinik am Wiener AKH. Auch Umfragedaten der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung aus dem Vorjahr bestätigen das: 75 Prozent der Österreicher benötigen durchschnittlich diese Menge Schlaf, zehn Prozent mehr, der Rest kommt mit weniger aus.

Individuelle Ruhezeiten

Wie lange die Ruhezeiten dauern sollten, ist individuell verschieden. Zu viel oder zu wenig Schlaf bekommt einem auf die Dauer aber nicht: "Zu wenig Schlaf führt zu Gesundheitsschäden, völliger Schlafentzug zum Tod", warnte Zeitlhofer. Über neun Stunden pro Tag schlummernd im Bett zu verbringen, sei aber auch nicht normal - ein solches Verhalten müsse man auf jeden Fall hinterfragen und nach den Ursachen suchen.

Geregelte Bett-Zeiten

Krankenschwestern, Piloten, Kellner und Co. - regelmäßige Schlafen geh-Zeiten kennen diese Schichtdienst-Berufe nicht. Für jeden anderen sind geregelte Zu-Bett-geh-Zeiten aber sinnvoll, denn ein "dauernder Wechsel der Schlafzeiten kann bei manchen Personen zu psychischen und auch somatischen Störungen führen", erläuterte der Mediziner. Eine Routine bei den Schlafzeiten stabilisiere die Schlaffähigkeit sowie den Schlaf-Wach-Rhythmus. Doch was tun, wenn das nicht möglich ist, sind "vorschlafen" bezieheungsweise "Schlaf nachholen" Alternativen? "In gewissem Maße ist das möglich, aber auch diese 'Fähigkeit' ist individuell recht verschieden", wusste Zeitlhofer.

Bester Schlaf vor Mitternacht

Die Volksweisheit, dass der Schlaf vor Mitternacht am wichtigsten sei, konnte der Neurologe nicht bestätigen. Der Nachtschlaf bestehe aus drei bis fünf etwa 90-minütigen Zyklen aus Leicht-, Tief- und REM-Schlaf. "In der ersten Nachthälfte überwiegt der Tiefschlaf, in der zweiten Nachthälfte der REM-Schlaf", erklärte Zeitlhofer. Die Volksweisheit beruhe also vermutlich darauf, dass in früheren Zeiten die erste Hälfte des Schlafes - und somit auch der wichtige Tiefschlaf - vor Mitternacht stattfand. 

Bei einer Umfrage im Vorjahr gaben 18 Prozent der Österreicher an, unter Schlafstörungen zu leiden, 26 Prozent an Durchschlafstörungen. Um dem vorzubeugen, empfahl der Mediziner einige schlafhygienische Maßnahmen einzuhalten. Dazu zählen -  abgesehen von der ausreichenden Schlafdauer und der regelmäßigen Zu-Bett-Geh-Zeit - folgendes:

  • Der Verzicht auf Nickerchen untertags, da diese den Schlafdruck vermindern.
  • Eine angenehme Umgebung: kühles Raumklima, Licht- und Schalldämpfung, keine sichtbaren Stressfaktoren oder Uhren.
  • Kurz vor dem Schlafen nicht viel Essen: ein übervoller Magen stört den Schlaf.
  • Kein Koffein - abends auf Kaffee, Cola oder Schwarztee verzichten.
  • Auch übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum wirken schlafstörend.
  • Sport macht müde: Wer vier bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen körperlich aktiv war, schläft besser.
  • Den Abend entspannt verbringen. (APA)